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17.01.2006

TR-X 007: die Lizenz zum Durchstarten

Amt für Kfz-Zulassungen und Fahrerlaubnisse

Nach seinem Umzug von Cochem nach Leiwen meldet Günter Jacoby sein Auto bei der Zulassungsstelle um. Tochter Linda ist mit von der Partie, als Petra Weber die nötigen Papiere zusammenstellt.
Nach seinem Umzug von Cochem nach Leiwen meldet Günter Jacoby sein Auto bei der Zulassungsstelle um. Tochter Linda ist mit von der Partie, als Petra Weber die nötigen Papiere zusammenstellt.
Benzinpreise hin, verstopfte Autobahnen her: Das Auto ist und bleibt der Deutschen liebstes Kind. 2005 wurden nach Angaben des Verbands der Automobilindustrie allein 3,34 Millionen Neufahrzeuge in Deutschland zugelassen, deutlich mehr als in den vergangenen Jahren. Auch in und um Trier wächst der Kfz-Bestand ständig: Rund 185.000 zugelassene Fahrzeuge mit dem Kennzeichen „TR“ rollen über die Straßen. Viel Arbeit für die Mitarbeiter des Amts für Kfz-Zulassungen und Fahrerlaubnisse.

Wunschkennzeichen reservieren

Hierher kommen alle, die beispielsweise ein Fahrzeug an-, um- oder abmelden wollen, technische Änderungen eintragen lassen und Ausfuhr- oder Kurzzeitkennzeichen brauchen. Bei Neuanmeldungen kann der Halter gegen Aufpreis selbst entscheiden, wie sein Nummernschild aussehen soll. Persönliche Initialen, Geburtsjahr oder Hochzeitstag: Was möglich ist, wird möglich gemacht. „Viele reservieren sich auf unserer Internetseite online ihr Wunschkennzeichen“, so Amtsleiter Manfred Reichert.

Seit neun Jahren leitet er das Amt. „Wir bearbeiten pro Jahr zwischen 120.000 und 130.000 Vorgänge“, so der Chef mit Blick auf die langen Warteschlangen, denen seine 34 Mitarbeiter oft Herr werden müssen. Reichert überprüft und betreut auch Fahrschulen und vergibt Personenbeförderungsscheine an Bus- und Taxifahrer. Die Kfz-Zulassungsstelle „bedient“ die Stadt und den Kreis Trier-Saarburg. Neben der Hauptstelle in der Thyrsusstraße gibt es Außenstellen in Saarburg und Hermeskeil.

Die Führerscheinstelle ist nur für das Stadtgebiet zuständig. Auch hier herrscht Andrang. Studentin Sabine Kuckeland holt ihren internationalen Führerschein ab, den sie für ein Auslandssemester in Neuseeland braucht. Nebenan sitzen zwei Trierer Basketballprofis aus Nordamerika, die ihre ausländischen Fahrlizenzen umschreiben lassen wollen. Da sind nicht nur Fach,- sondern auch Englischkenntnisse gefragt.

Stolze Führerscheinneulinge

Insgesamt 1263 Trierer Führerscheinneulinge konnten 2005 stolz ihren „Lappen“, der mittlerweile eher wie eine Scheckkarte aussieht, in Empfang nehmen. Vom „begleiteten Fahren mit 17“, das seit Oktober 2005 erlaubt ist, machen bereits 55 Jugendliche Gebrauch. Leider müssen sich Reichert und seine Mitarbeiter allzu oft auch mit dem Entzug von Fahrerlaubnissen beschäftigen: 192 Mal hieß es im vergangenen Jahr „Lappen weg“.

„Vor allem Fahren unter Drogeneinfluss nimmt in den letzten Jahren drastisch zu“, klagt Manfred Reichert. Ist die Fahrerlaubnis entzogen, kann nach der Sperrfrist ein Wiedererteilungsantrag erstellt werden. Unverbesserliche Raser, Wiederholungstäter oder Trunkenbolde, die mit mehr als 1,6 Promille am Steuer sitzen, müssen ein positives medizinisch-psychologisches Gutachten vorlegen, bevor sie wieder fahren dürfen. Diese Fälle sind keineswegs die Ausnahme. Keine Überraschung also, dass den Mitarbeitern des Amts nicht immer gut gelaunte Kunden gegenüber stehen. „Wenn man länger hier ist, bekommt man automatisch ein dickes Fell“, sagt Heike Reichert, Abteilungsleiterin der Kfz-Zulassungsstelle.

Zum Glück gibt es auch viele strahlende Gesichter: 322 ehemalige Verkehrssünder konnten im vergangenen Jahr ihre geliebte Fahrlizenz wieder auf der Führerscheinstelle abholen.
 
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