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20.08.2013

Tomaten an der Tufa

Foto: Arbeiten im Tufa-Gemeinschaftsgarten
Simon Mewes von der Initiative „Transition Trier“ sowie Andrea Kockler und Ditlinde Clavier vom Kooperationspartner BUND (v. r.) haben Spaß beim Gärtnern an der Tufa.
Das Thema öffentliche Nutzgärten erntete im letzten Bürgerhaushalt viel Zustimmung und wird bereits in einigen Stadtteilen in die Tat umgesetzt, zum Beispiel mit dem „Obstbaumparadies“ der Initiative Pro Pfalzel und der vom Friedrich-Wilhelm-Gymnasium betreuten Obstwiese im Brettenbachtal. Mit dem Tufa-Gemeinschaftsgarten in der Wechselstraße gibt es jetzt das erste Projekt dieser Art in der Innenstadt.

Eine Ecke auf dem Bauspielplatz „Tufatopolis“ ist seit Ostern für den Gemeinschaftsgarten reserviert. Sehr groß ist die Anbaufläche nicht, umso beeindruckender ist die Fülle an unterschiedlichen Früchten, Gemüsesorten und Kräutern, die in den Beeten wachsen und gedeihen: Unter anderem finden sich Paprika, Zucchini und Gurken, Erdbeeren, Erbsen und verschiedene Tomatenarten, Sonnenblumen und in der Erde Radieschen, Kohlrabi und Kartoffeln. „Besonders stolz sind wir auf unsere Kräuterspirale, denn damit hat alles angefangen“, sagt Ditlinde Clavier, die sich als FÖJlerin beim BUND mit um den Garten kümmert. Hier finden sich Salbei, Zitronenmelisse und Co.

Der bunte Mix auf engem Raum gehört zum Konzept: „Wir wollen Alternativen zeigen und bauen deshalb Pflanzen an, die nicht so verbreitet sind“, erklärt Andrea Kockler. „Außerdem wird der Boden in Mischbeeten nicht so schnell ausgelaugt.“  Probleme mit Unkraut oder Schädlingen habe es bisher kaum gegeben. Dennoch: Eine große Ernte wird es nicht geben. „Es ist ein Ort zum Lernen“, sagt Simon Mewes. Ihm und seinen Mitstreitern vom Verein „Transition Trier“, die auch einen weiteren Garten im Aveler Tal und eine Streuobstwiese in Euren betreuen, geht es darum, Kulturtechniken des Handwerks und der Selbstversorgung wieder zu beleben und damit ein Zeichen gegen die reine Konsumgesellschaft zu setzen.

Der Tufa-Gemeinschaftsgarten ist daher für alle Interessenten offen. Immer freitags von 15 bis 18 Uhr wird zusammen gegärtnert. Der Eingang befindet sich neben dem Tufa-Parkplatz an der Wechselstraße. Von der Nachbarschaft zu „Tufatopolis“, dem von Künstlern initiierten Ferienprojekt für neun- bis 14-Jährige, profitieren beide Seiten: Die Kinder dürfen helfen und lernen, dass man Tomaten erst ernten sollte, wenn sie rot sind. Und die Tufa-Gärtner können dank des Einsatzes der Nachwuchs-Ingenieure ihre Beete seit kurzem mit Regenwasser gießen. Dazu wurde auf dem Holzdach einer Tufatopolis-Hütte eine Plane befestigt, die das Wasser sammelt und trichterartig zu einer Ablaufrinne leitet, an der eine Tonne platziert wird. „Die Tufatopolis- Künstler waren von Anfang an begeistert von dem Garten, weil er sehr gut zu ihrem Konzept passt“, berichtet Ditlinde Clavier. 

Das Rathaus fördert die Initiative, indem es den Garten im Aveler Tal und die Wiese in Euren für fünf Jahre kostenlos an „Transition“ verpachtet. Für die Herrichtung der Flächen stellte das Grünflächenamt Container zur Müllentsorgung und Holzschnitzel als Bodenbelag bereit. Im Aveler Tal finanzierte zudem der Ortsbeirat Kürenz den Wasseranschluss. kig

  • Termin: Tufa-Sommerfest am Samstag, 31. August, mit Workshops, offener Bühne, Mitbringbuffet und Lagerfeuer im Gemeinschaftsgarten, Beginn: 16 Uhr.