Die Rathaus Zeitung präsentiert ein weiteres Highlight der in Trier laufenden Landesausstellung „Der Untergang des Römischen Reiches“ mit einem monumentalen Gemälde aus dem Stadtmuseum.
Mit seiner Reisegeschichte vom australischen Adelaide nach Trier hat das riesige Gemälde von John William Waterhouse vielfach für Schlagzeilen gesorgt. Nicht weniger spektakulär ist die Geschichte, die es erzählt. Es illustriert eine Anekdote über Kaiser Honorius, der sich zur Zeit der Plünderung Roms im Jahr 410 als unfähiger Politiker erweist. Als seine Gesandten berichten, dass „Roma“ angegriffen wurde, glaubt er, seinem gleichnamigen Lieblingshahn sei etwas passiert. Waterhouse fängt die Weltvergessenheit des Herrschers in einer auch kompositorisch entrückten Gestalt ein. Abwesend füttert er seine Vögel, während Rom zugrunde geht.
Dieses Gemälde steht sinnbildhaft für die Dekadenz des Römischen Reichs, die man im 19. Jahrhundert als maßgebliche Ursache für den Untergang hielt – eine der vielen Thesen, denen der Ausstellungsteil „Das Erbe Roms“ im Stadtmuseum nachgeht.