Sprungmarken
21.10.2014

Strahlenschutz in Wand und Boden

Eröffnung der neuen Pflegestationen mit Ministerpräsidentin Malu Dreyer
Ministerpräsidentin Malu Dreyer und OB Klaus Jensen (Mitte) besuchen das Trierer Klinikum Mutterhaus, um die neuen Pflegestationen zu eröffnen. Begrüßt werden sie von Pflegedirektorin Schwester M. Carola Lange, dem Kaufmännischen Geschäftsführer Jörg Mehr, dem Medizinischen Geschäftsführer Dr. Oliver Kunitz und Generalvikarin Schwester M. Alexandra Krug (v. l.).Foto: MutterhausLeuchtenber

Das Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen hat nach der Inbetriebnahme des Erweiterungsbaus vor vier Jahren nun einen weiteren großen Bauabschnitt fertig gestellt. Die neue Intensivabteilung gilt als eine der modernsten im gesamten Land. Zudem wurde die Station für die Radio-Jod-Patienten mit enormem Aufwand neu errichtet.

19,2 Millionen Euro wurden in den vierten Bauabschnitt des Krankenhauses investiert. Die Summe setzt sich zusammen aus Fördergeldern des Landesgesundheitsministeriums sowie Eigenmitteln. „Ich freue mich, dass das Land diese umfangreichen Baumaßnahmen in vier Bauabschnitten mit insgesamt rund 60 Millionen Euro fördern und damit zur baulichen und medizinischen Weiterentwicklung des Klinikums beitragen konnte. Die finanziellen Mittel sind nicht nur zum Wohle der Patientinnen und Patienten, sondern auch im Sinne besserer Arbeitsbedingungen der Beschäftigen gut angelegt“, unterstrich Ministerpräsidentin Malu Dreyer.

OB Klaus Jensen, der bei der Eröffnung ein Grußwort sprach, hob die Bedeutung der Gesundheitsregion Trier hervor: „Etwa 7000 Menschen arbeiten in Trier im Gesundheitssektor und ein großer Teil davon in den Krankenhäusern. Ich bin stolz und glücklich, was hier für die medizinische Versorgung getan wird. In Trier gibt es keinen Bereich, der nicht hervorragend abgedeckt wird – qualitativ und auch quantitativ.“ Das Rathaus arbeitet mit dem Mutterhaus bei mehreren Projekten zusammen, darunter das Europäische Forum für Gesundheitswirtschaft. Die Klinik ist mit rund 1800 Beschäftigten einer der größen Trierer Arbeitgeber.

Ziel des jetzt realisierten vierten Abschnitts der Modernisierung war nach Aussage des Kaufmännischen Geschäftsführers Jörg Mehr, bestehende Gebäudeteile an den modernsten medizinischen, pflegerischen und technischen Standard anzupassen, Stationen und Abteilungen so zu gestalten, dass die Wege für Patienten und Mitarbeiter kürzer werden und eine noch bessere Versorgung möglich wird. „Wir konnten mit den Fördermitteln plus Eigenanteil eine Intensivstation mit Intermediate Care und eine komplett neue nuklearmedizinische Station realisieren. Nah am Zentral-OP mit seinen zehn Sälen ist nun auch die Station für die Patienten, die ambulant operiert werden und nur einen Tag im Klinikum verbringen. Hier ist Platz für 18 Betten, in denen sowohl Kinder als auch Erwachsene betreut werden“, erläuterte der Geschäftsführer.

Alle Baumaßnahmen fanden in den bestehenden Gebäuden statt. Flächen, die durch die Erweiterung frei geworden waren, konnten komplett entkernt und zur neuen Nutzung wieder aufgebaut werden. Bis auf die Grundmauern wurde der ehemalige Zentral-OP zurückgebaut, um die neue Intensivstation mit Patientenzimmern, Personal- und Versorgungsräumen sowie einem Labor neu zu errichten. „Wie bei jedem Neubau planten wir nach modernsten intensivmedizinischen Konzepten. Gemeinsam mit den Kollegen aus der Pflege, den Physiotherapeuten, den Hygienebeauftragten, den Apothekerinnen sowie dem Gesundheitsamt haben wir die Station nach unseren Behandlungsabläufen gemeinsam optimal geplant“, berichtete Dr. Oliver Kunitz, Chefarzt der Abteilung Anästhesie- und Intensivmedizin und Medizinischer Geschäftsführer.

Die Station verfügt über 29 Betten inklusive vier Isolierzimmern für Patienten mit Infektionserkrankungen. Weitere Betten stehen für Patienten bereit, die keine intensivmedizinische Betreuung mehr benötigen, aber dauerhaft überwacht werden müssen. Einmalig in der Region Trier ist die Ausstattung der Intensivstation mit speziellen Liftsystemen für schwergewichtige Patienten. Im Altbau wurden die ehemaligen Operationsräume der Hals-Nasen-Ohren-Abteilung frei und konnten neu genutzt werden. Hier hat die Station der Nuklearmedizin mit insgesamt zehn Betten Platz gefunden. Dort werden Patienten mit radioaktiven Substanzen behandelt. Dies ist zum Beispiel bei Schilddrüsenerkrankungen erforderlich. Um sowohl das Krankenhauspersonal als auch die Patienten zu schützen, mussten Wände und Böden zusätzlich mit einem Strahlenschutz ausgestattet werden.