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02.11.2021

Starke Nerven sind gefragt

Szenen aus ""Das Verhör des Lukullus"
Der Verein Frosch Kultur inszeniert am 12. November „Das Verhör des Lukullus“, eine Groteske, in der das Publikum an der Gerichtsverhandlung gegen den Feldherrn Lukullus im Jenseits teilnimmt. Foto: Frosch Kultur
In ihrer zweiten Woche bereiten sich die „Trierer Unterwelten“ der Trier Tourismus und Marketing GmbH (TTM) auf schaurige Legenden und apokalyptische Horror-Abenteuer vor. Doch auch sanftere Gemüter kommen bei Musik und Street Art auf ihre Kosten. Zudem wartet in der Festivalmitte ein ganz besonderes Event auf begeisterte Kellerkinder.

So entführt die „Lange Nacht der Unterwelten“ am Samstag, 13. November, ihre Besucherinnen und Besucher auf zehn verschiedenen Routen in die dunklen und geheimnisvollen Orte zwischen St. Matthias und St. Maximin. Die Tickets sind zwar restlos ausverkauft, an der Abendkasse wird es jedoch noch kleine Kontingente an Restkarten für die „Offenen Keller“ in den Thermen am Viehmarkt und die „wineBANK“ unter dem Posthof am Kornmarkt geben.

Der Stadtgeist von Trier, der Werwolf von Morbach, finstere Schurken und lichtscheues Gesindel – die Trierer Geschichte ist auch von allerlei schaurigen Geschichten geprägt, von zwischenweltlichen Vorgängen, Gänsehaut garantierenden Geistergeschichten und furchteinflößenden Phantasien, die natürlich allesamt vollkommen frei erfunden sind. So sagt man. Aber steckt nicht in jeder Legende auch ein Körnchen Wahrheit? Am Donnerstag, 11., und Freitag, 12. November, gehen Schauspielerin Joya Ghosh und Pianistin Angela Händel dieser Frage auf den Grund. Der Schwerpunkt ihrer stimmungsvoll musikalisch umrahmten Lesung im Keller der Bischöflichen Weingüter liegt auf den dunklen Sagen und Mythen aus dem Gebiet der Mosel, des Hunsrücks, der Eifel und von Trier, ergänzt durch klassische Texte der literarischen Phantastik. Dabei sind starke Nerven gefragt, denn im unterirdischen Ambiente bei Kerzenschein werden die Zuschauerinnen und Zuschauer in die Welt des Übernatürlichen und Unkonventionellen entführt.

Doch es gibt noch mehr zu entdecken: Auch in der zweiten Unterwelten-Woche gehen die „Trierer Hautzen“ wieder auf Entdeckungstour durch die Trierer Biertradition, die Dom-Info lädt zu klassischen und theatralen Führungen in die Grabungen unter der Dom-Information ein und Juliane Klein erforscht mit ihren Gästen die Street Art-Kultur in den Unterführungen sowie auf abgelegenen Sichtachsen der Stadt.

Der Frosch Kultur e.V. inszeniert am Freitag, 12. November, „Das Verhör des Lukullus“, eine Groteske nach Bertolt Brecht: Das Publikum kann an der jenseitigen Gerichtsverhandlung gegen den verstorbenen römischen Feldherren Lukullus teilhaben, dessen Entscheidungen zu Lebzeiten einige Menschen das Leben kostete. Bei der Suche nach einem gerechten Urteil helfen sicher auch die lukullischen Kostproben, die verteilt werden, um das Gericht milde zu stimmen.

Auch für Kinder haben die „Unterwelten“ wieder etwas zu bieten: Am Samstag, 13. November (11/16 Uhr) wartet das „Marotte Figurentheater“ auf kleine Gäste ab fünf Jahren, die sich zu den Olchis auf den Müllberg trauen. Dort leben die kleinen grünen Kerle mit ihrer Knubbelnase und ihrer Vorliebe für Stinkesuppe und alte Latschen mit großem Vergnügen im Dreck – bis ein blauer Olchi auftaucht und anfängt, alles aufzuräumen.

Am Montag, 8. November, lädt das „FourSchlag“-Percussiontrio Schulklassen um 10 Uhr zu einer Symbiose aus Schlagzeug und Licht ein. Sie bietet im großen Weinkeller des Palais Kesselstatt eine beeindruckende Show. Doch auch Erwachsene können in diesen Genuss kommen: Am Sonntag, 7. November, bietet das Trio gleich zwei Vorstellungen um 16 und 19 Uhr an. red

  • Einige Termine sind bereits ausverkauft – da viele Programmpunkte jedoch mehrfach während der dreiwöchigen Laufzeit stattfinden, lohnt sich ein frühzeitiger Ticketkauf. Für fast alle Veranstaltungen gibt es Karten über www.ticket-regional.de. Infos: www.trierer-unterwelten.de.