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23.12.2013

Standorte in Mertesdorf und Trier-Nord

Foto:  Künftiges Gelände der Logistik- und Verwaltungsabteilung des Abfallzweckverbands
Noch liegt das künftige Gelände der Logistik- und Verwaltungsabteilung des Abfallzweckverbands brach. Früher waren auf dem Grundstück französische Militärs stationiert.
Der Zweckverband Abfallwirtschaft im Raum Trier (A.R.T.) verlegt spätestens bis Ende 2019, wahrscheinlich aber deutlich früher, den Sitz der Verwaltung und der Logistikbereiche von der Löwenbrückener- in die Metternichstraße. Die Büros der Geschäftsführung und damit der Geschäftssitz wechselt ins Entsorgungs- und Verwertungszentrum (EVZ) Mertesdorf.

Bevor die wichtigste Nachricht im öffentlichen Teil der Verbandsversammlung am vergangenen Dienstag bekannt gegeben wurde, stellten die Mitglieder den Jahresabschluss für 2012 mit 2,1 Millionen Euro Gewinn fest. Da sich dieses Ergebnis bereits im Jahr 2011 abgezeichnete hatte, waren die Jahres- und Annahmegebühren schon zum 1. Januar 2013 gesenkt worden.

Eine wegweisende Entscheidung für den A.R.T. traf die Verbandsversammlung im Hinblick auf den künftigen Standort für Verwaltung und Logistik. Der Mietvertrag im städtischen Betriebshof in der Löwenbrückener Straße (Trier-Süd) läuft zum 31. Dezember 2019 aus. Die Stadt hatte 2009 mit der Aufstellung des Bebauungsplans für das „Gerberviertel“ hinter dem Stadtbad eine jahrelange Standortdebatte gestartet, die zu Unsicherheiten in der Belegschaft führte.

Jetzt fand die Suche nach einer neuen Bleibe für den Fuhrpark mit rund 35 Abfallsammelfahrzeugen, Sozialräumen für 120 Fahrer und Müllwerker und Büroräumen für rund 35 Beschäftigte ein gutes Ende. Verbandsvorsteher Günther Schartz verkündete nach langen intensiven Verhandlungen zwischen Stadt und Kreis die Umzugsnachricht: „Damit bringen wir die Bedeutung dieses Zentrums zum Ausdruck“, betonte er. Schartz zog Bilanz über seine zwei Jahre als Verbandsvorsteher. Zum 1. Januar übernimmt turnusgemäß Beigeordnete Simone Kaes- Torchiani dieses Amt.

Die Entscheidungen, die die Verbandsversammlung in den letzten 24 Monaten getroffen hatte, haben den Weg geebnet, um das EVZ Mertesdorf im Sinne einer nachhaltigen Abfall- und Energiewirtschaft auszubauen. Auf mehr als zwölf Hektar rekultivierten oder dafür profilierten Flächen sollen nachwachsende Rohstoffe zur Energiegewinnung angebaut werden. Mit dieser Biomasse kann eine Biogasanlage auf dem Gelände betrieben oder eine externe Anlage beliefert werden. Eine Photovoltaikanlage wird errichtet. Möglicherweise wird das Ganze bis 2022 durch Windkraftanlagen abgerundet. Im abfallwirtschaftlichen Bereich wird im Rahmen eines EU-Projekts die Separierung des Bioabfalls aus getrocknetem Hausmüll untersucht. Die Einrichtung eines zentralen Aufbereitungs- und Vermarktungszentrums für Brennstoffe und Kompost aus Grünschnitt ist projektiert.

Fuhrpark bleibt in Trier

155 der insgesamt 180 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden ihr neues Quartier auf bereits gekauften Flächen in der Metternichstraße aufschlagen. Das ist der ausdrückliche Wunsch des Personals, das bei einer Befragung zu 81 Prozent für eine solche Lösung und gegen eine Verlagerung nach Mertesdorf votiert hatte und bereits über die Umzugsentscheidung von der Verbandsleitung informiert wurde.

Der neue Standort ist nicht nur für das Personal günstig zu erreichen, sondern liegt auch zentral in dem 1200 Quadratkilometer großen Einzugsgebiet des kommunalen Entsorgungsunternehmens. Mit dieser Lösung können sich nicht nur die Mitarbeiter, sondern auch die Stadt und der Kreis Trier-Saarburg als Mitgliedskörperschaften arrangieren. Um ein bereits vor zwei Jahren gekauftes und inzwischen auch als Grünschnittsammelstelle dienendes Konversionsgelände noch besser nutzen zu können, erwarb die Geschäftsführung das angrenzende Romika-Gelände von der Seibel-Gruppe.

„Mit dieser Lösung haben wir mindestens drei Gewinner: den A.R.T., die Stadt und den Landkreis Trier- Saarburg. Wir haben es geschafft, ökonomischen, ökologischen und sozialen Aspekten Rechnung zu tragen. Von daher können wir wirklich sehr zufrieden mit dem einstimmigen Beschluss der Verbandsversammlung sein“, fasste A.R.T.-Geschäftsführer Max Monzel das Ergebnis zusammen. Ob und in welchem Umfang das Gesamtareal an der Metternichstraße auch für die Errichtung von Gebäuden und Infrastruktur für Einrichtungen der Stadt oder des Kreises Trier-Saarburg zur Verfügung steht, soll in den nächsten Monaten unter Wahrung der Interessen des Zweckverbandes geprüft werden.