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02.06.2015

Stadt unterstützt Hebammen

Vor allem die hohen Beiträge zur Haftpflichtversicherung machen den Hebammen zu schaffen. Foto: romelia/<a href="http://www.pixelio.de" target="_blank">pixelio.de</a>
Vor allem die hohen Beiträge zur Haftpflichtversicherung machen den Hebammen zu schaffen. Foto: romelia/pixelio.de
In einer Resolution auf Initiative der Fraktion Die Linke hat sich der Stadtrat dafür ausgesprochen, Trierer Hebammen aktiv zu unterstützen. Linken-Fraktionsvorsitzender Marc- Bernhard Gleißner sprach von einem „Akt der Solidarität“, der vom Rat ausgehe. Wohlwissend, dass die Stadt keine finanziellen Mittel bereitstellen kann. Die Resolution beinhaltet etwa das Werben um Büroräumlichkeiten bei freien Trägern, Bistum und Land. Bislang stehen den 37 registrierten Hebammen in der Region keine Räumlichkeiten zur Verfügung.

Darüber hinaus unterstützt die Stadt die Hebammen gegenüber Land und Bund darin, die Finanzierung der Beiträge zur Berufshaftpflichtversicherung zu übernehmen. In diesem Zusammenhang soll sich auch Oberbürgermeister Wolfram Leibe gegenüber dem Deutschen Städtetag und dem Bundesgesundheitsministerium für eine Prüfung von Lösungen zur Haftpflichtproblematik aussprechen.Laut Resolution hat sich die finanzielle Belastung der Hebammen durch die Haftpflichtversicherung seit 2003 fast verzehnfacht. „Dieser Umstand ist Anlass für die Entwicklung einer besorgniserregenden Tendenz in Trier“, heißt es in dem Papier. So sei die niedrige und weiter rückläufige Zahl der Hebammen alarmierend, da sie angesichts der hohen Geburtenrate in Trier zu einer „begehrten Mangelware“ würden.

Auch in Trierer Kliniken sei der Mangel an Hebammen bereits spürbar: Eine Eins-zu-Eins-Betreuung sei nicht mehr möglich, die werdende Mutter werde ständig mit wechselnden Hebammen konfrontiert und habe so keine Chance, ein Vertrauensverhältnis aufzubauen. Ebenso mache sich der Mangel an Geburtshelferinnen auch an der erhöhten Zahl der Kaiserschnitte bemerkbar. Sozialdezernentin Angelika Birk begrüßte die Resolution, machte aber auch die Grenzen von Seiten der Stadt deutlich: „Ich bin an der Seite der Hebammen, darf aber keine Mittel hierfür einsetzen.“