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16.02.2016

Stadt im Parcours erkunden

Foto: Die Trierer Bahnhofstraße um 1900
Die Bahnhofstraße präsentierte sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch in einem anderen Licht. Beim Weltgästeführertag zeigt der Verein der Gästeführer Trier und Region Spannendes aus der Zeit um 1900. Foto: Adolf Welter
Rund 10.000 Menschen sind jedes Jahr dabei, wenn der Bundesverband der Gästeführer in Deutschland (BVGD) am 20. Februar zum Weltgästeführertag einlädt. In diesem Jahr lautet das bundesweite Thema „GRÜNderzeit“, zu dem die 215 regionalen Gästeführervereine kostenlose Schnupperführungen anbieten.

Auch der Verein der Gästeführer Trier und Region e.V. (VGT) beteiligt sich an der Aktion und zeigt in einem Führungsparcours Spannendes aus der Zeit um 1900. Die Stadt am Fluss ist nicht erst seit diesem Jahrhundert eine städteplanerische Vision. Bereits im 19. Jahrhundert schuf der Maler Johann Lothary Gartenpläne und Stadtansichten, die die Mosel und Gärten Triers als ebenso romantisch verklärte wie städebaulich wichtige Bestandteile kennzeichneten. Und seit 1880, zur sogenannten Gründerzeit, waren Zukunftsvisionen ohnehin eng an romantische Vorstellungen geknüpft – was einen Repräsentationswillen nicht ausschloss. Ganz im Gegenteil schuf man mit dem Ausbau der Nordallee einen grünen Streifen zwischen der Porta und dem wilhelminischen Bahnhofsprachtbau, diskutierte  über das historisch „richtige“ Aussehen der Osttürme des Domes und schuf mit dem Provinzialmuseum einen ersten „Palast für die Zeugen der Antike“.

Zwischen Grün und Gründung, zwischen Historismus und Moderne bewegen sich die Führungen, die der VGT am Samstag, 20. Februar, ab 11 Uhr unter dem mehrdeutigen Motto „GRÜNderzeit“ anbietet. Los geht es an der Porta mit zwei Führungen zur Nordallee. Es folgen ab halb eins Rundgänge am Dom im Stadtarchiv, das für die Sonderführung ungezeigte Zeichnungen und Pläne Lotharys aus dem Fundus holt, und zum Landesmuseum. Um 14.50 Uhr startet dann die letzte Kurzführung zum Thema „Grün & Zeit im Gartenfeld“.

Die Rundgänge, die jeweils 20 bis 30 Minuten dauern, sind als Parcours angelegt: Nach jeder Führung bleibt genug Zeit, um zum Treffpunkt der nächsten zu spazieren. Je nach Interesse können aber auch nur einzelne Touren besucht werden. Die Führungen sind kostenlos. Flyer liegen in Gaststätten und Geschäften der Innenstadt sowie in der Tourist-Information an der Porta Nigra aus.

 
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