St. Matthias und seine Schätze

Ein Mönch in der Schreibstube der Abtei St. Matthias hätte im Mittelalter wohl nicht geahnt, dass seine Handschriften noch viele Jahrhunderte später große Beachtung finden – nicht nur in Buchform sondern auch virtuell. In dem vom Leiter der Stadtbibliothek, Professor Michael Embach, und von Professor Claudine Moulin von der Universität herausgegebenen Buch „Die Bibliothek der Abtei St. Matthias in Trier – von der mittelalterlichen Schreibstube zum virtuellen Skriptorium“ finden sich Beiträge aus einer gemeinsamen Vortragsreihe der St. Matthias-Stiftung und der Stadtbibliothek über berühmte Handschriften aus St. Matthias. Dadurch soll auf die Bedeutung der Abtei als ein weit ausstrahlendes geistiges und kulturelles Zentrum des Mittelalters hingewiesen werden.

Die beachtliche Publikumsresonanz bei den Vorträgen ließ erkennen, dass es ein breit gestreutes Interesse der Öffentlichkeit an den religiösen, geschichtlichen und kulturellen Aspekten der Benediktinerabtei St. Matthias gibt. Insgesamt haben sich 500 Handschriften der in der Säkularisation aufgelösten Bibliothek erhalten. 300 davon befinden sich im Besitz der Stadtbibliothek in der Weberbach.
 
Das Buch steht im Zusammenhang mit dem Digitalisierungsprojekt „Virtuelles Skriptorium St. Matthias“. Mittlerweile können 150 Handschriften online abgerufen werden, darunter die auf dem Cover des Buches abgebildete Trierer Apokalypse. Ergänzend zu den Vorträgen hat der Leiter des Stadtarchivs, Dr. Reiner Nolden, ein Verzeichnis der Urkundenausfertigungen der Abtei St. Eucharius/St. Matthias im Stadtarchiv erstellt.

• Michael Embach, Claudine Moulin (Hrsg.): „Die Bibliothek der Abtei St. Matthias in Trier von der mittel-alterlichen Schreibstube zum virtuellen Skriptorium“, Verlag Michael Weyand, ISBN: 9783935281980, 14,80 Euro.