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29.10.2019

Sprung nach vorn durch Digitalpakt

Schulkinder mit Tablet-Computer
Zwar steht auch nach der Umsetzung des Programms nicht jeder Schülerin und jedem Schüler ständig ein Tablet zur Verfügung, die Ausstattung, auch mit festen PC-Arbeitsplätzen, soll aber deutlich verbessert werden. Zudem sollen durch einen Ausbau der Wartung die Ausfallzeiten der IT reduziert werden. Foto: Pixabay/April Bryant

Von 2020 bis 2024 soll die IT-Infrastruktur an städtischen Schulen vereinheitlicht und deutlich verbessert werden. Die Chance bietet der Digitalpakt des Bundes. Über die Umsetzung, die neben Investitionen in die Infrastruktur zunächst zwei befristete Stellen bedeutet, entscheidet der Stadtrat im Dezember. Bei der Vorstellung im zuständigen Ausschuss wurde deutlich, wie sehr die Schulen davon profitieren, wenn der städtische Eigenanteil aufgebracht wird.

Das vom Amt für Schulen und Sport vorgestellte Medienentwicklungskonzept sieht vor, dass bei einer städtischen Eigenleistung von etwa 700.000 Euro Fördermittel des Bundes von gut 6,4 Millionen Euro zur Verfügung stehen. Das Geld soll nicht nur für Hard- und Software ausgegeben werden, sondern auch für Glasfaser- und VDSL-Internetzugänge, für den Ausbau der teilweise immer noch unzureichenden WLAN- Anschlüsse an den Schulen, eine strukturierte Vernetzung der Anlagen in den zahlreichen Gebäuden im Stadtgebiet sowie für verschiedene Leistungen in den Bereichen Wartung und Support.

Insgesamt verfolgt der Digitalpakt für die Schulen das Ziel, noch mehr Kindern und Jugendlichen, gerade aus eher bildungsfernen Familien, eine stärkere Teilhabe an der digitalen Welt zu ermöglichen. Damit werden auch die späteren Chancen im Berufsleben verbessert. Gleichzeitig soll die Medienbildung, die auch Gefahren einer exzesiven Nuzung von Smartphones und Tablets stärker ins Blickfeld rückt, ein integrativer Bestandteil der Lehrpläne sein.

Die Unterrichtsgestaltung muss an diesen Wandel stärker angepasst werden. Ziel sind weitere Individualisierungen für die rund 16.400 Trierer Schüler mit oft recht unterschiedlichen Lernvoraussetzungen und Kenntnissen. Sie sollen auch mehr Eigenverantwortung übernehmen. Aus dem Konzept, das die Beratungsfirma Dr. Garbe, Lexis und Dr. von Berlepsch für die Stadtverwaltung entwickelt hat, geht außerdem hervor, dass die Wartung der Anlagen ausgebaut werden muss und nicht zu Einschränkungen im Unterricht führen darf, weil dafür Lehrer im Einsatz sind. Die Experten fordern, dass in den Schulen in städtischer Trägerschaft dafür demnächst insgesamt zwölf Stellen geschaffen werden müssen. Zur Berechnung dieses Personalbedarfs wurde eine Studie der Bertelsmann- Stiftung verwendet.

In der Untersuchung werden eine ganze Reihe von Aufgaben für die „unterrichtsbezogene Anwendungsbetreuung" definiert, darunter das Festlegen und die Pflege von Benutzerrechten, die Schulung der Lehrer, das Beheben kleinerer technischer Probleme sowie Fortbildungen in der alltäglichen Nutzung der vielfältigen Lernsoftware.

Petra Lohse