Spannende Augenblicke

Nach den textilen Patchworkarbeiten von Jutta Lamberty und Dominique Breidenstein sind jetzt im Besprechungsraum „Trier-Zimmer“ des Rathauses Fotos der Trierer Künstlerin Caro Caspers zu sehen. Kulturdezernent  Thomas Egger eröffnete die Ausstellung unter dem Motto „gegenwärtig“ am vergangenen Mittwoch.

Das Porträt zeigt einen Mann, der eine farbige Glasscherbe gegen die Sonne hält. Diese wirft einen leuchtend gelben Schatten auf das Auge der in schwarz-weiß abgebildeten Person. Das Foto zeigt Caro Caspers Ehemann und ist eines von zwei Porträts in der Ausstellung

„Fotografie macht Augenblicke unsterblich“, sagt die 33jährige, die ihre vielfältigen Motive digital verfremdet. Durch Farbintensivierung und übersteigerte Kontraste erzeugt sie einen besonderen Bildeindruck, um damit eine Stimmung auszudrücken, die sie mit der Aufnahme verbindet. Sie will diese Eindrücke  im Nachhinein wieder verfügbar machen, das reine Abbilden ist bedeutungslos. Dazu dreht oder zerschneidet sie ein Motiv, um es dann neu zusammenzufügen oder zeigt Venedig kopfüber als Spiegelung in einem Weinglas.

Bei dem Motiv eines zerfallenen Hauses ohne Dach drängt sich das Laub eines dahinter stehenden Baumes durch das morsche Gebälk. Durch die Bildbearbeitung ist das Grün drastisch übersteigert und gibt dem Foto so eine faszinierende Wirkung.

Ausgebildete Tontechnikerin

Caro Caspers wurde 1978 in Trier geboren, machte nach dem Abitur am Auguste-Viktoria-Gymnasium eine Ausbildung zur Tontechnikerin und arbeitet beim Südwestrundfunk. Nach Aufenthalten in Köln, Mainz sowie in der Eifel kehrte sie vergangenes Jahr zurück in die Heimatstadt. Der
besondere Reiz ihrer Fotoarbeiten liegt für Caspers unter anderem darin, „Technik und Kreativität zu vereinen“.

Im „Trier-Zimmer“ zeigt sie zum ersten Mal öffentlich ihre Arbeiten, weitere Ausstellungen werden sich anschließen. Auf ihrer Internetseite (www.carocaspers.de) präsentiert die Künstlerin unter anderem eine On-   line-Galerie mit einigen Arbeiten. Auf der Homepage hat Caspers die künstlerische Philosophie ihrer Fotoarbeiten so zusammengefasst: „Mit diesem Medium ist es möglich, die Stimmung eines Moments und das Gefühl und die Gedanken eines ganzen Zeitraums festzuhalten und im Nachhinein immer wieder verfügbar zu machen.“

• Fotoausstellung „gegenwärtig“ im „Trier-Zimmer“ des Rathauses bis Dezember, werktags jeweils von 8 bis 12 und von 14 bis 16 Uhr, freitags bis 13 Uhr. Besuch nach vorheriger telefonischer Anmeldung: 0651/718-1010.