Spagat zwischen Tradition und Moderne

Englische, demokratische Lehrerin trifft auf ostasiatischen, autoritären König – da sind Spannungen vorprogrammiert. In dem Erfolgsmusical „The King and I“ von Richard Rodgers und Oscar Hammerstein geht es um den Konflikt zwischen westlicher und fernöstlicher Kultur. Das Trierer Theater bringt den Stoff ab 29. Oktober auf die Bühne.  

Siam, 19. Jahrhundert: Die Engländerin Anna Leonowens unterrichtet am Hof des Königs dessen Frauen und seine Kinderschar, um sie mit der westlichen Zivilisation vertraut zu machen. Dabei begegnet die selbstbewusste Lehrerin dem König auf Augenhöhe, kritisiert seinen Regierungsstil, verteidigt ihn aber auch gegenüber Vorurteilen auf westlicher Seite und widerlegt die Vorwürfe englischer Diplomaten, Siam sei rückständig. Als jedoch der König eine junge Prinzessin wegen eines Fluchtversuchs auspeitschen lässt, wirft Anna dem König vor, liebesunfähig zu sein. Der Herrscher zieht sich erschüttert zurück. Es kommt zum Bruch zwischen den beiden.

Die Geschichte beruht auf einer wahren Begebenheit. Die Engländerin Anna Leonowens hat tatsächlich die Kinder des siamesischen Königs Mongkut unterrichtet. Ihre Tagebuchaufzeichnungen verarbeitete die Schriftstellerin Margaret Landon 1944 zu dem Roman „Anna und der König von Siam“, auf dem das Musical basiert.

Das Musical wurde 1951 am New Yorker Broadway uraufgeführt und erlangte große Popularität durch die Verfilmung mit Yul Brynner von 1956. Er verkörperte bereits bei der Uraufführung den siamesischen König und spielte die Rolle auch in den Wiederaufnahmen 1977 und 1985.
Am Trierer Theater sind unter der Regie von Dale Albright Evelyn Czesla und László Lukács in den  Hauptrollen zu sehen. Mit von der Partie sind unter anderem Louis Lay, der zuletzt den Bernardo in der „West Side Story“ spielte, Mezzosopranistin Claudia-Denise Beck sowie die Schauspieler Manfred-Paul Hänig und Jan Brunhoeber. Die musikalische Leitung des Unterhaltungsstücks übernimmt Christoph Jung. Die Musicalpremiere beginnt am Samstag, 29. Oktober, 19.30 Uhr im Großen Haus.