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25.07.2006

Sozialarbeit in Pallien wird ausgebaut

Brennpunkt rund um Kindergarten und Grundschule

Auf dem Hof der Grundschule Pallien und der Kita Maria Königin kommt es zu immer stärkeren Konflikten, die vor allem durch Kinder und Jugendliche aus der Nachbarschaft ausgelöst werden: Mitarbeiter beider Einrichtungen berichten von Sachbeschädigungen, massiven Bedrohungen und Provokationen. Der verstärkte Einsatz von Polizei und anderen Ordnungskräften konnte die Lage nicht dauerhaft entschärfen. Zudem sind viele Täter jünger als 14 Jahre und somit noch nicht strafmündig. Diese Entwicklung führt jetzt dazu, dass viele Eltern ihre Kinder in beiden Einrichtungen nicht mehr betreuen lassen wollen: Von 20 in diesem Sommer schulpflichtigen Jungen und Mädchen aus dem Bezirk wurden nur neun angemeldet. Von 44 Kindergartenplätzen sind nur durchschnittlich 20 genutzt.

Als Soforthilfe stellte der Jugendhilfeausschusss jetzt 24.000 Euro zur Verfügung: Vom 1. August bis Ende Juli 2007 wird ein Sozialarbeiter in einer halben Stelle eingesetzt. Bürgermeister Georg Bernarding betonte, dieser Teil von Pallien haben sich zu einem schwierigen Brennpunkt entwickelt. Noch sei aber offen, ob die neue Stelle dauerhaft finanziert werden könne. Partner bei diesem Vorhaben ist der Caritasverband Region Trier, dessen Sozialprojekte im Nachbarstadtteil Trier-West sich bewährt hätten. Als Anlaufstelle werden in einer leeren städtischen Wohnung in der Magnerichstraße 2 ein Büro und ein Gruppenraum hergerichtet.

Don Bosco-Mobil im Einsatz

Der neue Sozialarbeiter soll zwischen den Konfliktparteien vermitteln, Gruppenangebote für Kinder und Jugendliche schaffen und ihnen den Weg zu verschiedenen Hilfseinrichtungen weisen. Zudem sind ergänzende Angebote für Erwachsene geplant  und die Präsenz des Don Bosco-Mobils im Stadtteil wird erhöht. Dessen Angebot wird von den Kindern und Jugendlichen nach Einschätzung des Jugendamts schon gut angenommen. Das bestätigt Polizeihauptkommissar Günter Eiden, der schon seit 1980 als Kontaktbeamter im Stadtteil tätig ist. Nach seiner Erfahrung hat sich die Situation seit Ende der 90er Jahre verschärft. Eiden warnt aber davor, alle Jugendlichen der Siedlung rund um die Magnerichstraße unter Generalverdacht zu stellen. Manche Verdächtigen, mit denen er bei seinen Ermittlungen gesprochen habe, stammten aus anderen Stadtteilen.