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19.06.2012

Solidarität kennt keine Grenzen

Die bolivianische Band „Los Masis” sorgte bei den Besuchern des Weltbürgerfrühstücks trotz Dauerregen auf dem Hauptmarkt für sonnige Gefühle.
Die bolivianische Band „Los Masis” sorgte bei den Besuchern des Weltbürgerfrühstücks trotz Dauerregen auf dem Hauptmarkt für sonnige Gefühle.
Das Engagement für fairen Handel und weltweite Entwicklungszusammenarbeit in der Region Trier und in Rheinland-Pfalz ist vielfältig und facettenreich. Diesen Eindruck erhielten die Besucher des Weltbürgerfrühstücks am Samstag – trotz sehr widriger Wetterumstände.

Einiges war neu bei der sechsten Auflage des Weltbürgerfrühstücks: Erstmals fand die von der Stadt, der Lokalen Agenda 21 und dem Netzwerk Weltkirche des Dekanats Trier organisierte Veranstaltung auf dem Hauptmarkt statt, weil auf dem angestammten Kornmarkt zeitgleich der Christopher Street Day gefeiert wurde.
Mit 40 Gruppen und Initiativen, die ihre Arbeit mit Info- und Verkaufsständen präsentierten, war die Beteiligung so groß wie noch nie. Denn: Das Weltbürgerfrühstück war zugleich landesweiter Aktionstag für die UN-Millenniumziele. Im Jahr 2000 vereinbarten die Vereinten Nation acht Ziele, um die extreme Armut auf der Welt in globaler Zusammenarbeit zu bekämpfen. Oberbürgermeister Klaus Jensen rief zur Beteiligung an der Umsetzung der Ziele auf: „Krisen kennen keine Grenzen und deshalb darf auch Solidarität keine Grenzen kennen. Jeder kann seinen Beitrag leisten und nebenbei macht das Engagement für diejenigen, die unsere Hilfe benötigen, auch Spaß und bereichert das eigene Leben.“

Die „Aktion drei Prozent“ aus Föhren hat ihre Hilfe auf eine einfache Formel gebracht: Jedes Mitglied des 1981 gegründeten Vereins spendet drei Prozent seines monatlichen Einkommens für Entwicklungsprojekte, wobei man zum Beispiel mit der Organisation Medico International, die Basisgesundheitsdienste in Krisenregionen bereitstellt, zusammenarbeitet.

de). Für viele Helfer war ein Aufenthalt in Afrika oder Asien ausschlaggebend für das dauerhafte Engagement in der Entwicklungszusammenarbeit. „Vor Ort sieht man, was die Projekte im einzelnen bewirken und wie sehr unsere Hilfe benötigt wird“, sagt Mathias Hofmann, der während des Studiums in Bangladesh gearbeitet hat. Jetzt ist er aktives Mitglied bei „Mati“, einem Verein aus Mainz/Wiesbaden, der in einer ländlichen Region in Bangladesh eine Grundschule betreibt und sich mit zinslosen Krediten für selbst bestimmte Dorfentwicklung einsetzt.

17 faire Händler ausgezeichnet

Man muss aber nicht unbedingt in die betroffenen Länder reisen, um Hilfe zu leisten. Auch im Alltag ist konkrete Solidarität möglich, zum Beispiel durch den Kauf fair gehandelter Produkte, die den Kleinbauern und Herstellern gerechte Preise und soziale Arbeitsbedingungen garantieren. Das Engagement des Rathauses in diesem Bereich wurde vor kurzem vom Verein Transfair e.V. erneut bestätigt und mit der Verlängerung der 2010 verliehenen Auszeichnung „Fair-Trade-Stadt“ bis 2016 belohnt.

Rund 40 Trierer Einzelhändler und Gaststätten haben sich der Aktion inzwischen angeschlossen und führen mindestens drei fair gehandelte Erzeugnisse in ihrem Sortiment. Als Würdigung dieses Einsatzes überreichten OB Jensen und Michael Cornelius, Vorsitzender der City-Initiative, beim Weltbürgerfrühstück Urkunden an Verreter von 17 Unternehmen und Einrichtungen.
 
Neu im Vergleich zu den Vorjahren war beim Weltbürgerfrühstück auch das Wetter, das zunächst mehrmals zwischen Nieselregen und heftigen Schauern wechselte. Erst nach einigen Stunden konnten die Sitzbänke im Freien genutzt werden. Zuvor spielte sich das Geschehen auf der überdachten Bühne und unter den Zeltbahnen der Infostände ab. Dennoch war die Stimmung unter den Veranstaltern und Besuchern gut – nicht zuletzt dank des hochkarätigen Bühnenprogramms mit Künstlern aus Bolivien, Kolumbien, Indonesien, Nepal und Guinea.

 
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