Sieben Tage Open-Air-Highlights

Selbst das Altbekannte wirkt neu, wenn man es lange Zeit nicht hatte. Dennoch ruht sich die Trier Tourismus und Marketing GmbH (TTM) nicht auf der Tatsache aus, dass das Altstadtfest rund 150 Wochen lang nicht stattfinden konnte: Das Programm des dreitägigen Open Air- Highlights wartet zwar auch mit lieb gewonnenen Traditionen auf, verspricht aber auch Neues und Unerwartetes, nicht nur mit den Bands auf der Bühne, sondern auch mit Bändern vor der Bühne.

Das erste Novum ist schon das Datum: Zum ersten Mal findet das Fest aus Rücksicht auf die Eröffnung der Landesausstellung „Der Untergang des Römischen Reiches" am 25. Juni vor dem Porta³-Festival statt: Vom 10. bis 12. Juni wird die gesamte Innenstadt zu einer musikalischen und genussreichen Festmeile. „Die zeitgenössische Kultur gehört ebenso zu unserer wunderschönen Stadt wie ihre Bauwerke", beschrieb Kulturdezernent Markus Nöhl das Altstadtfest bei der Programmvorstellung als kulturellen Bezugspunkt der Stadt. Dass es nun erstmals seit 2019 wieder stattfinden könne, sei „eine wichtige Belebung der Innenstadt und ein mehr als positives Zeichen".

Die Besucherinnen und Besucher können sich nicht nur auf Klassiker wie Guildo Horn und Helmut Leiendecker am Sonntag sowie Frank Rohles am Samstag freuen, sondern auch auf Musikschulen und Tanzgruppen der Region, das beliebte Bürgerschießen, den Quattropole-Nachmittag auf dem Kornmarkt und regionale Jazzer in der Simeonstraße. Neu sind hingegen zahlreiche weitere Bands, die sowohl aus Trier, als auch aus dem Saarland oder dem Ruhrpott kommen, Musik auf Glasflaschen an der Porta machen, Punk und DJ-Beats auf dem Viehmarkt oder Rock und Funk auf dem Hauptmarkt spielen.

Neu sind auch die Solidaritätsbändchen, die es jetzt schon für zwei Euro in der Tourist-Info gibt sowie beim Altstadtfest an einem TTM-Stand in der Simeonstraße und bei mobilen Teams. Der Erlös kommt der Finanzierung des Fests zugute, die durch gestiegene Kosten in fast allen Bereichen immer schwieriger wird. TTM-Geschäftsführer Norbert Käthler: „Wir haben den Betrag bewusst klein gehalten, damit viele Menschen sich einbringen können. Die Spendenden bekommen einen kleinen Gegenwert in Form eines Festivalbändchens, das auch nach dem Fest ihre Solidarität und Identifikation mit dem Altstadtfest zeigt."

Auch am Wochenende des Porta³-Festivals, bei dem am 16. Juni der Berliner Kabarettist Kurt Krömer und am 18. Juni, jeweils 20 Uhr, der Singer, Songwriter und Rapper Clueso auftreten, gibt es am 17. Juni ab 17.30 Uhr einen solidarischen Abend: Die TTM und ihr Partner Popp Concerts stellen die Rundbogenbühne vor der Porta dem Verein „30 für Trier" zur Verfügung, um vor dieser spektakulären Kulisse die in der Pandemie geborene Idee eines Unterstützungskonzerts für die hart getroffene Künstlerszene umzusetzen. „Für mich war die Porta immer ein Traumort für dieses Konzert", so Chris Steil, Vorsitzender des „30 für Trier" e.V., der zusätzlich zum bereits bekannten Line-Up auch eine Re-Union der 80er-Jahre-Band „Lusthansa" und rund 50 Musikerinnen und Musiker ankündigte, die bei dem Konzert auftreten. „Dass es nun tatsächlich zu diesem Auftritt kommt, ist das Ergebnis einer tollen Kooperation zwischen der Stadt, der TTM, Popp Concerts und der freien Szene." Das viertägige Porta3-Programm wird abgerundet durch das beliebte Picknickkonzert der Philharmoniker am 19. Juni.

Paula Kolz