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22.06.2010

Sichtbare Solidarität

Auf dem Hauptmarkt weht zum Christopher Street Day erstmals eine Regenbogenfahne.
Auf dem Hauptmarkt weht zum Christopher Street Day erstmals eine Regenbogenfahne.
Zum achten Mal feierten Trierer Schwule und Lesben den Christopher Street Day mit einem bunten Fest auf dem Kornmarkt. Auf öffentlichen Plätzen wurde als sichtbares Zeichen der Solidarität die Regenbogenfahne gehisst.

Da eine Beflaggung des Rathauses, wie sie die Fraktionen von SPD und Bündnis 90/Die Grünen zunächst im Stadtrat beantragt hatten, gegen Paragrafen des Landesbeflaggungsgesetzes verstoßen hätte, wurden die Regenbogenflaggen auf dem Vieh- und Hauptmarkt gehisst. Die Beflaggung markanter Punkte in der Innenstadt sollte ein Zeichen der Solidarität für die homosexuellen Einwohner setzen und verdeutlichen, dass Trier eine offene und tolerante Stadt ist. „Und die Flagge kommt auch noch vor das Rathaus, der Weg durch die Institutionen ist vorbereitet“, versprach Bürgermeisterin Angelika Birk bei der Fahnenhissung am Hauptmarkt.

Yvonne Engel, Vorstandsmitglied des schwul-lesbischen Zentrums SCHMIT-Z Trier, gab zu bedenken, dass vor 20 Jahren eine Regenbogenflagge auf dem Hauptmarkt noch unmöglich gewesen wäre. Sie ist froh, dass die Stadt Trier dieses Zeichen der sichtbaren Unterstützung gesetzt hat. Anstatt mit einer Parade wurde der Christopher Street Day am Samstag auf dem Kornmarkt mit einem bunten Straßenfest begangen, bei dem auch OB Klaus Jensen als Schirmherr der Veranstaltung mitfeierte.

Der Christopher Street Day erinnert an die gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Homosexuellen und der Polizei in der New Yorker Christopher Street im Juni 1969, die als Initialzündung der homosexuellen Bürgerrechtsbewegung in den USA gelten.