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15.11.2016

Sicherheit statt großer Rendite

Über die Hälfte der Deutschen ist zufrieden mit der persönlichen finanziellen Situation. 52 Prozent beurteilen sie nach dem Vermögensbarometer 2016 des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands als gut bis sehr gut. Dennoch stellt Dr. Peter Späth, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Trier, eine Auffälligkeit fest.

Signifikant sei, dass der Anteil der Personen zurückgeht, die mit ihrer Situation zufrieden oder sogar sehr zufrieden sind. Ihr Anteil sank im Vergleich mit 2015 um vier Prozent. Gestiegen ist dagegen die Zahl der Menschen, die auf die Frage nach ihrer finanziellen Zufriedenheit mit „Es geht“ antworten. Derzeit beträgt ihr Anteil 40 Prozent nach 35 Prozent noch vor einem Jahr.

Deutlich gestiegen ist das Sicherheitsbedürfnis der Deutschen bei der Geldanlage: „Nannten 2015 noch 50 Prozent Sicherheit als eines der drei wichtigsten Kriterien, so entfallen in diesem Jahr sogar 57 Prozent darauf. Die Rendite folgt dagegen in diesem Jahr erst auf Platz fünf“, hebt Späth hervor. An diesem Sicherheitsbedürfnis änderten auch die niedrigen oder ganz ausbleibenden Zinsen nichts. „Der Umstieg auf renditestärkere, aber auch riskantere Geldanlagen kommt derzeit nur für ein Zehntel der Bevölkerung in Betracht“, erklärt er. Dieser Anteil sei seit zwei Jahren sogar stark rückläufig: „Waren 2014 noch 23 Prozent bereit, für mehr Rendite auch mehr Risiko in Kauf zu nehmen, ist es jetzt nicht einmal mehr die Hälfte davon.“

Von diesem Sicherheitsbedürfnis profitiere vor allem der Immobilienmarkt. „Mit weitem Abstand sehen die Menschen die selbst genutzte Immobilie als beste Geldanlage für den Vermögensaufbau: 59 Prozent haben sich in diesem Jahr dafür ausgesprochen. Das ist ein Plus von sechs Prozentpunkten gegenüber 2015“, erläutert Späth. Wie sehr die Bedeutung des Eigenheims gestiegen ist, verdeutliche die Betrachtung der vergangenen zehn Jahre: „2007, das war das Jahr vor dem Ausbruch der Finanzkrise, hielt mit 27 Prozent lediglich ein gutes Viertel der Befragten die selbst genutzte Immobilie dafür geeignet, das eigene Vermögen zu vermehren. Dieser Anteil hat sich somit mehr als verdoppelt“, so Späth.

Laut Vermögensbarometer bringen 53 Prozent und damit die Mehrheit der befragten Personen den Sparkassen großes oder sehr großes Vertrauen entgegen. An zweiter Stelle folgten die Volks- und Raiffeisenbanken (45 Prozent). Dahinter rangieren unter anderem die ING-DiBa (21), die Postbank (17), die Commerzbank (12) und die Deutsche Bank (neun Prozent). Für das Vermögensbarometer 2016 mit dem Titel „Die Deutschen und ihr Geld“ wurden im Frühsommer 1810 Personen befragt. Weitere Infos: www.sparkasse-trier.de.