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10.01.2006

Sicherheit hat immer höchste Priorität

Ämterserie, Teil XVI: das Straßenverkehrsamt

Um die Verkehrssicherheit zu erhöhen, wirkt das Straßenverkehrsamt unter anderem in der Unfallkommission mit, die regelmäßig besonders gefährliche Ecken unter die Lupe nimmt und Verbesserungen vorschlägt.
Um die Verkehrssicherheit zu erhöhen, wirkt das Straßenverkehrsamt unter anderem in der Unfallkommission mit, die regelmäßig besonders gefährliche Ecken unter die Lupe nimmt und Verbesserungen vorschlägt.
Wenn vom Straßenverkehrsamt die Rede ist, fallen Vielen sofort die städtischen Hilfspolizeibeamten ein, von denen sie ein „Knöllchen“ erhalten haben, weil der Parkschein abgelaufen war oder das Auto einen Platz in einer Bewohnerzone blockierte. Die städtische Behörde in der Thyrsusstraße hat aber viel umfassendere Aufgaben: „Wir sollen in enger

Zusammenarbeit mit der Polizei und dem Tiefbauamt sicherstellen, dass der Verkehr möglichst reibungslos und sicher fließt. Dabei geht es auch um Parksünder: Von einem verbotenerweise in einer engen Straße oder in der Nähe einer Kreuzung abgestellten Auto können erhebliche Gefahren ausgehen“, erläutert Amtsleiter Curt Stodulka. Seine Behörde muss auch gewährleisten, dass alle Verkehrsteilnehmer möglichst gleichberechtigt sind und schwächere nicht buchstäblich unter die Räder kommen. Deswegen kümmert man sich unter anderem auch um Parkerleichterungen für Blinde oder Personen mit starker Gehbehinderung.

„Schilderwald“ durchforsten

Das Straßenverkehrsamt soll sicherstellen, dass Autos, Laster, Busse, Fußgänger und Radfahrer die Stadt möglichst schnell, sicher und ohne unnötige Umwege durchqueren können. Deswegen durchforstet man mit den Kollegen vom Tiefbauamt und der Polizei regelmäßig den „Schilderwald“ im Stadtgebiet. Dazu gehört vor allem das Entfernen überflüssiger Wegweiser, denn die Aufnahmefähigkeit der Verkehrsteilnehmer hat Grenzen.

Sperrungen und Umleitungen

Außerdem bemüht sich das Amt, Schwertransporte, vor allem aber Baustellen in Abstimmung mit den jeweils zuständigen Einrichtungen so zu organisieren, dass es möglichst wenig Staus gibt. So wird zum Beispiel das Aufbringen eines neuen Belags auf der Hauptverkehrsachse am Moselufer oder auf großen Brücken so weit wie möglich am Wochenende in Angriff genommen, wenn weniger Fahrzeuge unterwegs sind. Außerdem wird immer wieder versucht, gleichzeitig Baustellen auf parallel verlaufenden Achsen, wie der Ostallee und dem Katharinenufer, zu vermeiden. Im Interesse der Sicherheit macht die Unfallkommission, in der das Straßenverkehrsamt mitarbeitet, regelmäßig Vorschläge zur Entschärfung besonders gefährlicher Ecken. Oft reichen einfache Eingriffe: Am Verteilerkreis wurde zum Beispiel durch das Entfernen einer Leitplanke die Sicht für aus Richtung Ratio einbiegende Verkehrsteilnehmer erheblich verbessert. Außerdem trifft das Amt, das für alle öffentlichen Straßen außer der Autobahn zuständig ist, vielfältige Vorkehrungen, wie Sperrungen und Umleitungen, damit es durch Karnevalsumzüge, den Silvesterlauf oder andere Großveranstaltungen nicht zu brenzligen Situationen kommt.

Die meisten Mitarbeiter der Behörde sind aber mit der Überwachung des sogenannten „ruhenden Verkehrs“ beschäftigt: Ohne diese Kontrollen könnten Feuerwehr- und Notarztfahrzeuge oft nicht zu ihren Einsatzorten gelangen, Berechtigten würden ihre Bewohnerparkplätze nicht zur Verfügung stehen und Rollstuhlfahrer hätten keine Chance, durch Autos blockierte Gehwege zu überqueren. Außerdem wären die Kurzzeitplätze in der Innenstadt durch Dauerparker blockiert. Stodulka verweist nicht nur auf das ausreichende Angebot der Trierer Parkhäuser und das Parkleitsystem, sondern wehrt sich auch gegen den Vorwurf der „Abzocke“ bei den „Knöllchen“: „Die Verwarnungs- und Bußgelder sind bundeseinheitlich festgelegt. Zudem sollen nicht unsere Einnahmen verbessert, sondern eine bessere Beachtung der Rechtsordnung sichergestellt werden.“ Er empfiehlt, beim Halten und Parken immer auf die Schilder zu achten.

2005 weniger Parksünder

Letztes Jahr wurden im Trierer Stadtgebiet 92.967 Verwarnungen gegen „Parksünder“ ausgesprochen und damit deutlicher weniger als 2004 (100.126). Mit Abstand häufigster Verstoß war das Abstellen des Autos ohne Parkschein (41.968 Fälle), gefolgt von abgelaufenen Parkuhren (7147) und dem Parken auf Gehwegen (5857).

 
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