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26.01.2016

Sicherheit geht vor

Foto: Baudezernent Andreas Ludwig (l.) und Rainer Lehnart, Ortsvorsteher von Feyen/Weismark, begutachten die beschädigten Gasbetonplatten aus nächster Nähe.
Baudezernent Andreas Ludwig (l.) und Rainer Lehnart, Ortsvorsteher von Feyen/Weismark, begutachten die beschädigten Gasbetonplatten im Dach der Bezirkssporthalle aus nächster Nähe.
Mindestens noch diese Woche bleibt die Turnhalle der Bezirkssportanlage in Feyen/Weismark aus Sicherheitsgründen gesperrt. Erst wenn die Ergebnisse der Untersuchung von schadhaften Gasbetondielen in der Dachkonstruktion vorliegen, wird entschieden, ob die Halle wieder freigegeben wird oder ob zusätzliche Sicherungsmaßnahmen erforderlich sind.

„Die Primärkonstruktion des Hallendachs steht nicht in Frage“, betonte Architekt Jörg Cartus bei einem Ortstermin in dem 60er-Jahre-Bau am Sandbach. Einsturzgefahr besteht also nicht. Wohl aber steht zu befürchten, dass Mörtelteile aus den Gasbetondielen im Hallendach ausbrechen und auf die Spielfläche fallen, so dass Verletzungsgefahr für Schüler und Vereinssportler besteht. Für den Schulsport der Grundschule Feyen, der Nelson-Mandela-Realschule und der Berufsbildenden Schule Wirtschaft steht die Halle deshalb bis auf weiteres nicht zur Verfügung. Auch die normalerweise hier trainierenden Vereine, darunter die DJK/MJC und der TV Germania, müssen sich gedulden.

Zwischendecke entfernt

„Wir wollen, dass möglichst viele Menschen hier Sport treiben können“, erklärte Baudezernent Andreas Ludwig. „Aber Sicherheit geht selbstverständlich vor, deshalb hatten wir leider keine andere Wahl, als die Halle erneut zu schließen.“ Wie mehrere andere Sportanlagen in Trier war die Bezirkssporthalle Feyen bereits Anfang 2015 wegen Konstruktionsmängeln der abgehängten Zwischendecke geschlossen worden. Im Juli 2015 konnte der Spiel- und Trainingsbetrieb vorläufig wieder aufgenommen werden, nachdem die Zwischendecke entfernt worden war. Bereits damals waren die zuvor von unten nicht sichtbaren Gasbetondielen, die als Verkleidung zwischen den Stahlbetonträgern der Dachkonstruktion dienen, als Problemquelle aufgefallen. Einige neuralgische Stellen wurden deshalb mit Stahlstreben stabilisiert.

Nun sind neue Schäden an den Dielen aufgetreten. „Um festzustellen, wie gravierend diese sind, wurden Proben entnommen, die auf ihre Druckfestigkeit getestet werden. Zugleich können Alterungserscheinungen in der chemischen Struktur des Materials festgestellt werden“, informierte Dr. Frank Simons, Leiter der städtischen Gebäudewirtschaft. Die Ergebnisse sollen Anfang Februar vorliegen. Die Untersuchung der Dachkonstruktion durch Architekt Jörg Cartus, bei der die Schäden an den Dielen entdeckt wurden, diente der Vorbereitung der energetischen Sanierung der Halle. Geplant ist unter anderem die Erneuerung der Dachabdichtung, Dämmung und der Fenster. Insgesamt rechnet die Stadt derzeit mit Kosten von 2,3 Millionen Euro. Für das Projekt wurde ein Zuschuss aus dem kommunalen Investitionsprogramm der Landesregierung in Höhe von 1,6 Millionen Euro beantragt.