Sprungmarken
28.07.2015

Sicheren Platz für Tiere bieten

Ein Hund im Trierer Tierheim
Durchschnittlich leben im Tierheim 200 Tiere. Der Stadtratsbeschluss soll dazu führen, die laufenden Betriebskosten zu decken und so die Zukunft des Tierheims zu sichern. Foto: Tierschutzverein Trier und Umgebung
Mit Enthaltung der SPD-Fraktion hat sich der Stadtrat dafür ausgesprochen, die Finanzierung des Tierheims sicherzustellen. Das Gremium folgte damit einem gemeinsamen Antrag der Fraktionen von CDU und Grünen. Dieser sieht vor, dass OB Wolfram Leibe Gespräche mit dem Landkreis Trier- Saarburg sowie den Verbandsgemeinden Hermeskeil, Ruwer, Schweich, Saarburg, Konz, Trier-Land und Kell am See mit dem Ziel führt, die laufenden Betriebskosten des Tierheims zu decken und so dessen Zukunft zu sichern.

Ein großes Problem seien die laufenden Betriebskosten von knapp 500.000 Euro pro Jahr, die  nur knapp zur Hälfte durch die Einnahmen finanziert werden könnten, heißt es in dem Antrag. Bislang sei diese Lücke mal mehr und mal weniger mit Spenden und Erbschaften gedeckt worden. „Ziel muss es sein, die laufende Finanzierung des Tierheims auf eine verlässliche und planbare Basis zu stellen“, schreiben die Fraktionsvorsitzenden Ulrich Dempfle (CDU) und Petra Kewes (Grüne).

Um dies zu erreichen, schlagen sie einen Konsortialvertrag vor, der sich in den Landkreisen Saarlouis und Merzig-Wadern als „sehr gute Lösung“ herausgestellt habe. Darin sei vereinbart worden, dass die Städte und Gemeinden beider Landkreise einen Kommunalbeitrag von 90 Cent pro Einwohner und Jahr zahlen. Auf Trier und seine Landkreise übertragen, bedeute dies, dass rund 250.000 Bürger als Berechnungsgrundlage zu betrachten wären. Bei einem Finanzbedarf von circa 250.000 Euro ergäbe dies einen Beitrag von einem Euro pro Einwohner und Jahr.

Oberbürgermeister Wolfram Leibe sagte, die Stadt zahle 70.000 Euro jährlich an das Tierheim, wovon sich 40.000 Euro auf freiwillige Leistungen und der Rest auf Pflichtaufgaben verteile. Derzeit warte die Verwaltung darauf, Abrechnungsfälle von Pflichtaufgaben zu erhalten, um diese Kosten übernehmen zu können.

Petra Kewes, Fraktionsvorsitzende der Grünen, erläuterte, dass durchschnittlich 200 Tiere im Tierheim leben würden. 2014 seien über 700 abgegeben und 682 vermittelt worden. 40 Prozent der Tiere kämen aus der Stadt. „Wir dürfen bei der Finanzierung des Tierheims nicht alleingelassen werden“, lautete ihr Appell. Vor allem müsse in bauliche Instandsetzungen investiert werden.

Anna Gros (SPD) lobte den „wichtigen und unverzichtbaren Beitrag“, den das Tierheim leiste. Es gelte, für die Finanzierung eine tragfähige Grundlage zu schaffen und die umliegenden Gemeinden einzubeziehen. Doch erst einmal brauche man „belastbare Zahlen“, weshalb sie den Antrag in den Ausschuss verweisen wollte. Professor Hermann Kleber (FWG- Fraktion) betonte, man könne nicht auf das ehrenamtliche Engagement verzichten, das im Tierheim geleistet werde.

Susanne Kohrs (Linke) sagte, der Deutsche Tierschutzbund empfehle einen Euro pro Bewohner an das Tierheim zu zahlen. Daher gehe der Antrag in die richtige Richtung. Sie wies darauf hin, auch die Verbandsgemeinde Kell am See in die Gespräche einzubeziehen.

FDP-Fraktionsvorsitzender Tobias Schneider forderte, sich nicht darauf zu verlassen, dass eine Einigung mit den Verbandsgemeinden erreicht werde. Auch Alternativen müssten geprüft werden. Beigeordneter Thomas Egger wies darauf hin, dass die Verhandlungen mit den Landkreisen und Verbandsgemeinden schon länger Thema seien. Dies hätte jedoch nicht dazu geführt, dass der Finanzierungswille höher geworden sei. „Aber wir werden es gerne noch einmal versuchen“, sagte Egger.