Sprungmarken
28.09.2010

Sicher in der dunklen Jahreszeit

Bürgermeisterin Angelika Birk und Manfred Kronenburg (hinten v.l.) überreichen im Beisein von Schulleiterin Katharina Pantle (1. v. r.) den Kindern der Barbara-Grundschule ihre neuen Sicherheitswesten.
Bürgermeisterin Angelika Birk und Manfred Kronenburg (hinten v.l.) überreichen im Beisein von Schulleiterin Katharina Pantle (1. v. r.) den Kindern der Barbara-Grundschule ihre neuen Sicherheitswesten.
15 Erstklässler der Trierer Barbara-Grundschule erhielten am vergangenen Dienstag zum Start einer bundesweiten Aktion des ADAC Sicherheitswesten für die dunkle Jahreszeit. Große Reflektoren am Körper und der Kapuze, die die Schüler über den Ranzen hängen können, signalisieren den Autofahrern: Vorsicht, Kinder!

„Der Herbst ist da und der bringt nicht nur Blätter und Wind, sondern auch Nebel und Dunkelheit.“ So begann der Vorsitzende des ADAC Racing Teams Trier, Manfred Kronenburg, seinen Vortrag vor 15 Erstklässlern an der Barbara-Grundschule. Die neuen Westen sollen die Schüler bei Dunkelheit besser sichtbar machen. Zum Start der Aktion sangen die Schüler Lieder mit einer deutlichen Botschaft: „Zwischen den Autos am Rand der Straße, geh’ ich ganz langsam vor mit der Nase.“ Spielerisch lernen sie so, beim Weg in die Schule aufzupassen.

Unterstützung sollen die Erstklässler von den Sicherheitswesten bekommen, die sie zwischen den Autos sichtbar machen sollen. In einem Gemeinschaftsprojekt der ADAC-Stiftung „Gelber Engel“, der Hilfsorganisation „Ein Herz für Kinder“ und der Deutschen Post AG wurden deshalb nicht nur an den 23 Trierer Grundschulen, sondern an rund 16.000 Schulen in  Deutschland 750.000 Westen verteilt.

„Ich finde die Westen sehen cool aus“, sagte Bürgermeisterin Angelika Birk. Sie erinnerte die Kinder aber daran, dass jeder einzelne nun zwei Schutzwesten habe. „Die eine ist in eurem Kopf und die sagt euch: Immer nach links und rechts schauen! Die neuen Schutzwesten sind kein Ersatz für euren Kopf, sondern unterstützen euch nur. Denkt also immer daran, auf Autos zu achten, auch wenn es nicht leicht ist.“ Kronenburg betonte, dass es sich bei der Schutzwestenverteilung um die aufwändigste Aktion in der Geschichte des ADAC handle. Mit gutem Grund: Alle 17 Minuten werde auf Deutschlands Straßen ein Kind unter 15 Jahren von einem Auto erfasst. „Im Jahr 2009 sind 31 000 Kinder verunglückt, 91 davon tödlich.“ Der ADAC werde in den kommenden Monaten überprüfen, ob die Schüler ihre Schutzwesten wirklich tragen und diese Kinder dann mit einem kleinen Preis belohnen, so Kronenburg.

Entscheidend zum Erfolg der Aktion tragen auch die Eltern bei, die zum einen darauf achten müssen, dass ihre Kinder die Westen tragen, zum anderen aber auch selbst Teil der Gefahr sind. Oft sind es gerade Eltern, die morgens in der Hektik, rechtzeitig zum Arbeitsplatz zu kommen, ihre Kinder mit dem Auto vor der Schule absetzen und so zur Gefahr für sich und andere werden.

Bürgermeisterin Birk erinnerte sich bei der Übergabe an ihre Kindheit. Sie hätte angesichts der Verkehrszunahme eine solche Sicherheitsweste damals gut gebrauchen können. Die rund 800 Trierer Erstklässler werden in der dunklen Jahreszeit durch die Westen auf jeden Fall besser zu sehen sein. Wegen leichten Mängeln an den Reflektoren müssen die Sicherheitswesten an 21 Grundschulen in der Stadt jedoch eingesammelt und verbessert werden. Die Westen an der Barbara-Grundschule gehören bereits zu den neuen, überarbeiteten Modellen. Die Schüler der Barbara-Grundschule fanden die neuen Westen mindestens genau so „cool“ wie Bürgermeisterin Birk, die nicht daran zweifelt, dass sie in Zukunft auch getragen werden.