Sprungmarken
23.08.2011

Sébastien II. wird Nummer eins

Loeb fuhr Bestzeit auf dem Rundkurs um die Porta Nigra, verpasste aber den neunten Sieg in der Gesamtwertung.
Loeb fuhr Bestzeit auf dem Rundkurs um die Porta Nigra, verpasste aber den neunten Sieg in der Gesamtwertung.
Der Außenseiter schlägt sein großes Vorbild. Sébastien Ogier und sein Copilot Julien Ingrassia im Citroën DS3 WRC gewinnen die Deutschlandrallye und schlagen damit erstmalig die Teamkollegen Sébastien Loeb und Daniel Elena, die seit sieben Jahren die Rallye gewonnen hatten. Sensationell ebenfalls der dritte Platz für das Team Mini John Cooper Works WCR mit den Spaniern Dani Sordo und Carlos Del Barrio, die in diesem Jahr bei nur sechs Läufen Erfahrungen sammeln wollten. In Trier schafften sie es bis aufs Treppchen.

Man konnte es dem siebenfachen Weltmeister deutlich ansehen, die Rallye Deutschland hätte er gerne auch dieses Mal gewonnen. Aber ein Reifenschaden in der zweiten Runde auf der berüchtigten Panzerplatte bei Baumholder machte alles zunichte. Den entstandenen Rückstand von mehr als einer Minute konnte Loeb auch bei den restlichen Prüfungen nicht mehr aufholen.

Was er fahrtechnisch so drauf hat, sahen Tausende von Rallyefans beim städtischen Rundkurs. Erstmalig gab es hier WM-Punkte, da die Strecke  als „Power-Stage“ gewertet wurde. Der schnellste war wieder Loeb, vor Ogier und Petter Solberg, der dafür nicht nur die wichtigen drei Punkte bekam, sondern auch aus der Hand von Wirtschaftsdezernent Thomas Egger die neu geschaffene Porta-Stele für die schnellste Runde beim „Circus Maximus“.

Leiter Armin Kohl zeigte sich mit dem Verlauf der Rallye Deutschland sehr zufrieden. Die Zusammenarbeit mit der Stadt Trier und allen beteiligten Gemeinden in der Region sei hervorragend gewesen, Wetter und Stimmung bestens und der Verlauf des Rennens spannend wie nie zuvor.

Gute Zukunftsaussichten

Dass die Rallye einen immer höheren Stellenwert habe, zeige das Beispiel Volkswagen: Der Hersteller werde wie bereits das Team Mini bei der Rallye-WM fest einsteigen. „Das sind gute Perspektiven für die nächsten Jahre“, so Kohl. Das sieht auch ADAC-Sportpräsident Herman Tomczyk so. Er habe sich über die positive Resonanz für den Rallye-Sport und über den hohen Anteil an Zuschauern aus dem Ausland und die Disziplin aller Besucher sehr gefreut. Besonders die Liveübertragung auf Sport1 sei ein wichtiger Schritt für die sportliche Zukunft der Rallye.

Für die angereisten Fans aus dem In- und Ausland gingen mit der Siegerehrung strapaziöse Rallyetage zu Ende. Viele hatten sich ein paar Tage Urlaub genommen, um bei den Wertungsprüfungen dabei zu sein. Im Auto oder Zelt schliefen sie dicht bei der Strecke, um bereits die frühen Starts mit zu verfolgen. Gut ausgestattet mit Sitzgelegenheit, Teamkappe, -shirt und Flagge harrten sie stundenlang im Gelände aus, um mit ihren Tele bestückten Kameras die spektakulärsten Szenen festzuhalten. Manche Piloten bekamen Szenenapplaus, wenn ihnen waghalsige Sprünge gelangen. Die große Schar an Pressefotografen und Kamerateams war darüber genau so erfreut.