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13.04.2010

Schwimmende Hotels bringen Touristen

Vom Anleger in Zurlauben aus erkunden die Flusstouristen Trier.
Vom Anleger in Zurlauben aus erkunden die Flusstouristen Trier.
Flusskreuzfahrten stehen hoch im Kurs. Die Stadt Trier ist bei den deutschen und internationalen Reedereien eine beliebte Anlegestelle. Jetzt hat zudem der Reisekonzern TUI angekündigt, dass er sein Geschäft mit Flusskreuzfahrten auf Rhein, Mosel und Donau erweitern will.

„Wenn ein großer Reiseveranstalter wie TUI die Flusskreuzfahrten ausbauen will, ist Trier sicher ein attraktives Ziel“, ist sich Robert Noll, stellvertretender Geschäftsführer der Tourist-Information (TIT), sicher. „In den letzten drei bis vier Jahren hat der Flusstourismus in Trier zugenommen.“ Manchmal sei der Andrang sogar so groß, dass es an den Anlegern in Zurlauben zu Engpässen komme. Kreuzfahrtschiffe müssten dann in den für Passagiere weniger attraktiven Industriehafen nach Pfalzel ausweichen oder Issel und Konz ansteuern. „Deshalb wäre ein weiterer Steiger in Innenstadtnähe zwischen Römerbrücke und Zurlauben wünschenswert“, so Noll.
 
Führungen beliebt

Dass sich Flusskreuzfahrten wachsender Beliebtheit erfreuen, hat positive Auswirkungen für die in Trier angebotenen Stadtführungen. Sie sind bei den meisten Reiseveranstaltern fester Bestandteil des „Landgangs“. Manche Reedereien buchten Tagesbetreuungen, bei denen die Gästeführer die Passagiere über Trier hinaus etwa bis nach Luxemburg oder Paris begleiteten, so Noll. Auch Hoteliers profitieren von den Touristen, die über die Mosel anreisen. Beginnen oder enden die Kreuzfahrten in Trier, seien damit oft zusätzliche Übernachtungen verbunden. „Durch die Flusskreuzfahrten wird die Stadt bekannter“, freut sich der im Rathaus für Tourismus zuständige Dezernent Thomas Egger.

Auch Tagesausflüge oder Rundfahrten auf der Mosel sind bei den Touristen beliebt. Positiv bewertet Noll die Wintertouren, die seit einigen Jahren in der kalten Jahreszeit angeboten werden. Die Schlemmertouren seien so beliebt, dass es bereits erste Vorbuchungen für die kommende Wintersaison gebe.

Stadt für viele Zielgruppen

Doch die Flusstouristen sind nur eine Zielgruppe, die Trier ansteuert. Auch Städtereisende würden durch die  Weltkulturerbestätten angezogen. Einen Zuwachs verzeichnet die Trierer Tourist-Information im Wander- und Radtourismus. Zudem kämen viele Pilger nach Trier, um das Apostelgrab in St. Matthias oder den Heiligen Rock zu besichtigen.

Auch wenn man bei der TIT mit dem Saisonauftakt am Osterwochenende nicht ganz zufrieden ist, weil wegen des schlechten Wetters vor allem die Spontantouristen ausgeblieben sind, blickt Noll optimistisch in die nächsten Monate: „Wenn wir das Niveau von knapp 800.000 Übernachtungen vom letzten Jahr halten können, sind wir zufrieden.“ Auf zusätzliche Reservierungen lassen die Antikenfestspiele und die ADAC-Rallye hoffen, die nach einjähriger Pause wieder stattfinden. Mit Blick auf die Außengastronomie hofft Noll auf einen warmen und trockenen Sommer.