Schwester war Heiratsvermittlerin

Eine große Feier gab es nicht – ähnlich wie vor 65 Jahren. „Wir haben doch nur geheiratet“, sagt Barbara Schwarz. „Außerdem waren es ganz andere Zeiten damals.“ Mitten im Krieg, im Jahr 1942, heirateten sie und ihr Mann Johann. Vergangene Woche überbrachte Oberbürgermeister Klaus Jensen die Glückwünsche des Rathauses und des Ministerpräsidenten zur Eisernen Hochzeit.

An der Wand hängen Urkunden von der Goldenen und der Diamantenen Hochzeit, doch es ist noch reichlich Platz. „Die Urkunde kommt daneben und die nächsten müssen auch noch an die Wand“, sagt Barbara Schwarz entschieden. Schließlich sind die anderen Wände der Wohnung schon belegt. Dort hängen Fotos der Enkel. Kennen gelernt hatten sich die Eheleute über die Schwester von Barbara Schwarz. Sie habe in einem Tabakgeschäft in Trier gearbeitet und ihren Mann dort als Kunden gehabt. „Meine Schwester war die Heiratsvermittlerin“, erzählt die 89jährige  und lacht. Sie vereinbarte ein Treffen im Elternhaus in der Eifel und es dauerte nicht lange, bis die Hochzeit folgte. „Wir haben uns gleich gut verstanden – sonst wären wir auch nicht so lange zusammen geblieben“, sagt Barbara Schwarz.
„Wir haben aber auch schwere Zeiten gehabt“, berichtet ihr Mann. Zwei der sechs Kinder seien bereits früh gestorben. Während er in Frankreich in Kriegsgefangenschaft war, flüchtete seine Frau, wie viele andere Trierer auch, 1944 mit ihren Kindern nach Dillstädt in Thüringen. Als sie nach dem Krieg zurückkehrten, seien nur noch Trümmer von ihrem einstigen Zuhause übrig gewesen. Viele Male zogen sie daraufhin innerhalb Triers um, bis sie vor mehr als 15 Jahren in ihre jetzige Wohnung wechselten. Dort fühlen sie sich wohl und genießen gemeinsam ihren Ruhestand.