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12.02.2008

Schritt in eine gemeinsame Zukunft

Die Uraufführung der Oper „Fausta“ von Heinz Heckmann zählte zu den aufwändigsten Trierer Kulturstadt-Projekten. Das Szenenfoto zeigt Juri Zinovenko (l.) als Laktanz und Andreas Scheel als Kaiser Konstantin. Archivfoto:?Theater
Die Uraufführung der Oper „Fausta“ von Heinz Heckmann zählte zu den aufwändigsten Trierer Kulturstadt-Projekten. Das Szenenfoto zeigt Juri Zinovenko (l.) als Laktanz und Andreas Scheel als Kaiser Konstantin. Archivfoto:?Theater
Von allen ausländischen Partnern der Europäischen Kulturhauptstadt „Luxemburg und Großregion“ leistete die Stadt Trier den größten finanziellen Beitrag. In einem von der Festivalleitung veröffentlichten Abschlussbericht wird Trier mit 5,2 Millionen Euro noch vor dem Land Rheinland-Pfalz mit 4,5 Millionen und deutlich vor Lothringen mit 1,5 Millionen Euro gelistet.

Der Bilanz zufolge besuchten 3,3 Millionen Menschen die mehr als 5000 Einzelveranstaltungen im Rahmen der Kulturhauptstadt. Laut einer Umfrage des Instituts TNS-ILReS haben 43 Prozent der Einwohner des Großherzogtums Luxemburg von 15 Jahren aufwärts mindestens eine Veranstaltung des Kulturjahres besucht. Für die grenznahen Regionen von Rheinland-Pfalz wurden 23 Prozent ermittelt. Die Zahlen sind noch nicht endgültig, weil von einigen Veranstaltungen bisher keine Meldungen vorliegen und mehrere Projekte noch nicht beendet sind.

„Das erste grenzüberschreitend ausgerichtete Kulturstadtjahr war ein großer Publikumserfolg und hat zum Wir-Gefühl unter den etwa elf Millionen Einwohnern der Großregion beigetragen“, sagte der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck beim jüngsten Gipfeltreffen der Großregion im belgischen Namur. Verschiedene Ergebnisse der Umfrage untermauern diese Aussage. Je länger das Kulturjahr dauerte, umso deutlicher wurde es als Gemeinschaftsinitiative der Großregion wahrgenommen. Im Dezember waren sich fast 80 Prozent der Befragten dieser Tatsache bewusst. Mehr als ein Drittel stimmte der Aussage zu, das Kulturjahr sei „ein Schritt in eine gemeinsame Zukunft der Großregion“. Viele Bewohner der Großregion nahmen Veranstaltungen der Kulturhauptstadt zum Anlass für einen Tagesausflug ins benachbarte Ausland. So gaben rund 38 Prozent der befragten Luxemburg-Touristen die Kulturhauptstadt als Grund für ihren Besuch an.

Die Nachhaltigkeit der neuen kulturellen Infrastruktur und der Aufbau von dauerhaften grenzüberschreitenden Netzwerken in der Großregion zählten zu den wichtigsten Zielen des Kulturhauptstadtjahrs. Deshalb wurde beim Gipfeltreffen in Namur die Einrichtung einer Koordinationsstelle vereinbart, die künftig die Kulturaktivitäten in Rheinland-Pfalz, Luxemburg, Lothringen, dem Saarland, der Wallonie und der deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens bündeln soll. „Die Koordinationsstelle wird dafür Sorge tragen, dass die Kooperation im Kulturbereich auch über das Jahr 2007 hinaus weitergehen kann“, zeigte sich Beck optimistisch.