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07.10.2014

Schon zum Start Zusatzplätze erforderlich

Physiotherapie im Mutterhaus
Neben diversen Übungen mit den Patienten werden die Teilnehmer des Bachelor-Studiums mit wissenschaftlichen Grundlagen und neuen Forschungsergebnissen vertraut gemacht. Foto: Mutterhaus
Mit Beginn des Wintersemesters gibt es in Trier nun vier Studiengänge im Gesundheitssektor. Neu hinzugekommen sind das Angebot im Pflegebereich am Mutterhaus und der Universität sowie der Bachelor-Studiengang Physiotherapie als Gemeinschaftsprojekt der Hochschule, des Brüderkrankenhauses und des Katholischen Klinikums Koblenz-Montabaur.

Oberbürgermeister Klaus Jensen zeigte sich hocherfreut über die weitere Stärkung der Trierer Gesundheitswirtschaft mit derzeit rund 7000 Beschäftigten. Damit würden die Chancen verbessert, diese in einer alternden Gesellschaft besonders begehrten Fachkräfte dauerhaft in Trier zu halten, betonte er beim Festakt zum Start des Physiotherapie-Studiums vor rund 100 Gästen im Brüderkrankenhaus. Jensen sowie Hausoberer Markus Leineweber würdigten das neue Angebot als weiteren Beleg für die reibungslose und immer engere Kooperationen zwischen den Akteuren des Trierer Gesundheitswesens, der Stadt und beider  Hochschulen.

Die ersten Ideen für den Bachelor- Studiengang „Physiotherapie – Technik und Therapie“ entstanden nach Aussage von Hochschulpräsident Professor Norbert Kuhn im Februar 2011. Das Interesse war so groß, dass die drei Partner erhebliche Anstrengungen unternahmen, um statt der zunächst geplanten 20 Plätze alle 33 Bewerber aufzunehmen. Die Initiatoren führen diese große Resonanz neben den umfassenden Inhalten auf die duale, ausbildungsbegleitende Struktur zurück. Die Absolventen erwerben nach sechs Semestern einen berufsqualifizierenden und einen akademischen Abschluss. Ihr Hochschulalltag startet im November mit einem ersten Modul.

Den angehenden Physiotherapeuten werden viele Chancen auf dem internationalen Arbeitsmarkt sowie neue Tätigkeitsfelder in den Bereichen Forschung, Medizintechnik und -informatik eröffnet. Nach den ersten vier Semestern in Blockveranstaltungen folgen nach einer erfolgreichen Prüfung zum staatlich anerkannten Physiotherapeuten zwei Semester im Vollzeitstudium mit starkem Praxisbezug. Der Studiengang ist nach Einschätzung von Monika Servas, Leiterin der Physiotherapieschule Trier, ein weiterer wichtiger Schritt, um diesen Beruf attraktiver zu gestalten und voranzubringen. „Das Erlernen einer wissenschaftlichen Sichtweise bietet viele neue Lösungsansätze für die praktische Arbeit“, betonte sie. Interessenten müssen eine Zugangsberechtigung zu einem Fachhochschulstudium sowie einen Ausbildungsvertrag mit einer der an dem Projekt beteiligten Schulen nachweisen.

Jensen wünschte den zahlreichen anwesenden Physiotherapie-Studenten einen erfolgreichen Start und hob die Beteiligung der Kostenträger an dem Projekt hervor. Die Neuerung trage dem Trend zu einer immer stärkeren Akademisierung der Gesundheitsberufe Rechnung. Mit dem Bachelor- Studiengang Physiotherapie ist in Trier nach Einschätzung des OB noch nicht „das Ende der Fahnenstange“ erreicht. Jensen sieht ein gutes Potenzial für weitere praxisorientierte Studiengänge im Gesundheitssektor. Hochschulpräsident Kuhn nannte als Beispiel die Bereiche Logopädie und Ergotherapie. Weitere Informationen: www.bk-trier.de und www.hochschule-trier.de.