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26.11.2019

Schnelles Match für Grundstücke

Wohnungsbau in der Paulinstraße
Die schnelle Schließung von Baulücken in der Innenstadt, wie hier in der Paulinstraße, ist eines der Ziele des Baulandkatasters.
Der Bedarf für Wohnbau- und Gewerbeflächen ist in Trier weiterhin hoch. Ziel der Stadt ist es deshalb, Baulücken nicht brachliegen zu lassen, sondern möglichst schnell wieder zu „füllen". Ein öffentliches Baulandkataster soll private Bauherren und Grundstückseigentümer schneller zusammenbringen.

„Du hast ein Match": Nach diesem bewährten Prinzip von Dating-Apps und Partnerschaftsportalen soll Bewegung in den Trierer Grundstücksmarkt gebracht werden. Die Initiative für ein offentliches Baulandkataster geht zurück auf einen Prüfauftrag der UBT-
Fraktion, den der Stadtrat im Mai 2018 beschlossen hatte. Nun gibt es ein Konzept zur Umsetzung, das Stefan Leist vom Stadtplanungsamt und Heiko Nowak vom Amt für Bodenmanagement und Geoinformation im Baudezernatsausschuss vorstellten.

Ziel ist eine öffentliche Informationsplattform, die anzeigt, wo welches Bauland in Trier aktuell zur Verfügung steht. „Insbesondere geht es dabei um Baulücken innerhalb der Siedlungsflächen der Innenstadt und der Stadtteile. Diese Lücken sollen mithilfe des Baulandkatasters schneller aktiviert werden", sagt Stefan Leist.

Erfasst werden sollen alle Wohnbau- und Gewerbegrundstücke in Privatbesitz, die aus rein rechtlicher Sicht sofort bebaut werden können. Das sind derzeit 451 Wohnbaugrundstücke mit einer Gesamtfläche von 26,7 Hektar und 16 Gewerbegrundstücke mit 16,1 Hektar. Die Grundstücke sollen auf den Karten im Geoportal der Stadt Trier verortet werden. Zu jeder Fläche werden einige Basisinformationen geboten, zum Beispiel die Adresse, die Größe, die vorgesehene Nutzung und der baurechtliche Status. Bei Interesse kann über das Rathaus ein Kontakt zum Eigentümer hergestellt werden.

Ergänzt wird das Baulandkataster für private Flächen mit einer Übersicht der städtischen Grundstücke, die aktuell vermarktet werden. Zum Thema gehören auch die Innenentwicklungskonzepte für Trier-Süd und -Nord, in denen Möglichkeiten zur dichteren Bebauung unabhängig von Baulücken aufgezeigt werden.

Start bis Mitte 2020

Das Baulandkataster soll im zweiten Quartal 2020 online gehen und vierteljährlich fortgeschrieben werden. Zuvor werden die Grundstückseigentümer mit persönlichen Anschreiben über das Projekt informiert. Sie können dann ihre Zustimmung erteilen, dass die Stadt ihre Kontaktdaten an Kaufinteressenten weitergeben darf. Außerdem wird den Eigentümern die Möglichkeit zum Widerspruch eingeräumt, falls sie keine Veröffentlichung ihrer Grundstücksdaten wünschen.

Ralph Kießling