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16.08.2022

Schmierereien statt Schönschrift

Blick in ein ehemaliges Klassenzimmer. Die Wände sind voller Graffiti und ein Fenster wurde eingeworfen.
In zwei Jahren soll die Sanierung der Egbert-Grundschule im Gartenfeld abgeschlossen sein. Dann können auch wieder Kinder in den Klassenräumen unterrichtet werden.

Es war ein Thema, über das der Stadtrat die vergangenen Jahre kontrovers diskutiert hatte: Soll die 2014 wegen Schimmel und Bauschäden geschlossene Egbert-Grundschule unweit des Amphitheaters saniert oder eine neue große Innenstadt-Grundschule an anderer Stelle gebaut werden? 2020 entschied sich der Rat mit knapper Mehrheit für eine Sanierung. Nun beginnen die Bauarbeiten.

Sowohl das Innere des Schulgebäudes als auch das Außengelände lassen keine Zweifel: Hier lernen schon seit Langem keine Kinder mehr Lesen und Schreiben. Überall sind Graffiti an den Wänden, Fenster eingeworfen und das Außengelände ist verwildert. So musste die Baufirma auch erst einmal das Chaos in den alten Klassenräumen beseitigen, das Personen hinterlassen haben, die sich unerlaubterweise Zutritt zum Gelände verschafften. Das ist mittlerweile geschafft und auch der alte Laminatboden ist bereits rausgerissen.

Gebäude wird komplett entkernt

Wie Beatrix von Holst vom städtischen Hochbauamt erklärt, wird das Anfang der 1950er-Jahre errichtete Hauptgebäude im nächsten Schritt komplett entkernt und auf Rohbauzustand zurückgesetzt. Dieser Schritt soll bis Herbst abgeschlossen sein. Danach stehen Erdarbeiten an, bevor im nächsten Jahr mit dem Neubau eines zusätzlichen Gebäudeteils, der drei Klassenzimmer und einen Bibliotheksraum enthalten soll, begonnen wird. Die Kosten der Sanierung werden mit rund fünf Millionen Euro veranschlagt, das Land übernimmt hiervon mindestens 2,7 Millionen Euro. Zum Schuljahr 2024/25 soll die Egbert-Grundschule wieder startklar für den Unterrichtsbetrieb sein.

Die Kinder, die in acht Klassenräumen unterrichtet werden, verbringen ihre Pausen auf einem neuen Schulhof. Zudem werden sie unter einem neu gedeckten Dach und hinter neuen Fenstern lernen. In einer neuen, hellen Mensa werden sie gemeinsam essen. Die bislang offene Pausenhalle wird geschlossen und dient künftig als Mehrzweckraum.

Vor dem Hintergrund der aktuellen Energie-Entwicklungen soll der Anteil der Wärmepumpe, die in Kombination mit einer Gasheizung geplant war, erhöht werden. Aktuell wird geprüft, ob man komplett auf Gas verzichten und das Gebäude nur mit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe heizen kann. Auch eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach ist geplant.

Björn Gutheil