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19.07.2022

Runter auf null bis 2033

Photovoltaikanlage auf dem Dach des Wasserwerks Irsch
Rund 1,7 Millionen Kilowattstunden Strom benötigen die Stadtwerke pro Jahr allein für die Trinkwasserversorgung in Trier. Schon seit Dezember 2020 wird dieser Bedarf komplett selbst gedeckt durch Photovoltaikanlagen, unter anderem auf dem Wasserwerk Irsch. Foto: SWT

Der Stadtrat drückt aufs Tempo: Mit großer Mehrheit hat er beim Thema Energieversorgung beschlossen, dass die Stadt Trier möglichst bis 2033 alle ihre Liegenschaften emissionsfrei betreiben soll. Den entsprechenden Antrag „ZeroTrier2033" hatten SPD und Grüne eingebracht, die FDP um die Forderung nach einer Expertenanhörung ergänzt und auch die CDU unterstützt. Obwohl Oberbürgermeister Wolfram Leibe erläuterte, dass die Verwaltung bereits daran arbeite, beschloss der Rat auch, dass die Verwaltung einen Krisenstab „Energieversorgung in der Stadt" einrichten solle, um Energieengpässen zu begegnen.

Ein Notfallplan soll den städtischen Gremien im Oktober vorgelegt werden. Außerdem soll es ein Sofortprogramm in Kooperation mit den städtischen Beteiligungen SWT und Sparkasse geben, um den privaten Ausbau an erneuerbaren Energieträgern zu unterstützen. Auch die sozialen Probleme der Bezahlbarkeit von Energie und Mobilität sollen beleuchtet werden.

Sven Teuber (SPD) sagte, die Stadt müsse die Bewegung zu einer Energiewende anführen und nicht hinterherrennen. Tobias Schneider (FDP) betonte, es sei richtig, sich auch auf kommunaler Ebene mit dem Thema zu befassen. Thorsten Kretzer (Grüne) forderte, die Stadt müsse vom Energienehmer zum Energiegeber werden. Die CDU hätte der Verwaltung lieber mehr Zeit für die Schaffung des Notfallplans gegeben, sagte Dr. Elisabeth Tressel, schloss sich dem Anliegen aber an. Die Linke scheiterte mit einem Änderungsantrag, bei dem es darum ging, den Zweckverband A.R.T. stärker einzubeziehen. Christiane Probst (UBT) wies auf die Schwierigkeiten hin, für viele Maßnahmen Material und Manpower zu bekommen. Christa Kruchten- Pulm (AfD) betonte, die Energiewende sei gescheitert und forderte den Weiterbetrieb von Kohle- und Kernkraftwerken.

Der Antrag wurde mit 37 Ja-Stimmen beschlossen (Grüne 11, CDU 11, SPD 10, FDP 3, UBT 1, Stadtvorstand 1) bei einer Gegenstimme (parteiloses Ratsmitglied Dr. Ingrid Moritz) und bei 9 Enthaltungen (Linke 4, AfD 2, UBT 1, Fraktion 2).