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13.10.2009

Rostiger Turm wirkt wie flüssiger Stahl

Bernd Pulm erläutert Kulturdezernent Ulrich Holkenbrink eine seiner Fotoarbeiten, die im früheren Eisenbahnausbesserungswerk entstand.
Bernd Pulm erläutert Kulturdezernent Ulrich Holkenbrink eine seiner Fotoarbeiten, die im früheren Eisenbahnausbesserungswerk entstand.
Kulturdezernent Ulrich Holkenbrink begrüßte im „Trier-Zimmer“ des Rathauses fachkundige Gäste zur Eröffnung einer Ausstellung mit Fotoarbeiten von Bernd Pulm. Fast der gesamte Vorstand der Fotografischen Gesellschaft Trier war anwesend, um einem ihrer Gründungsmitglieder die Ehre zu geben und der Vernissage beizuwohnen. Holkenbrink betonte, dass eine gute technische Ausstattung zwar für einen ambitionierten Fotografen wichtig, damit aber noch lange nicht die Gewähr für gute Fotos gegeben sei. Dazu sei das „anders Sehen“ entscheidend, die ungewohnte Perspektive, das andere Licht oder die Bearbeitung der Bilder.

Am Beispiel des Turms Luxemburg machte Pulm das deutlich. In seinen Nachtaufnahmen wirkt der rostige Turm wie aus flüssigem Stahl, die harten Schatten der Treppen und Stufen tun ein Übriges, um dem Betrachter eine ungewohnte Sicht auf den Petrisberger Koloss zu vermitteln. Auch die anderen Arbeiten Pulms zeigen Bekanntes neu. Der 45-jährige hat Ausschnitte und Details seiner Motive fein herausgearbeitet und die Kontraste auf Fotopapier hart belichtet. Dadurch entstehen grafische Arbeiten, die den Betrachter faszinieren.
Das ehemalige Ausbesserungswerk in Trier-West begeistert viele Fotografen. Auch Bernd Pulm hat hier Motive entdeckt und zeigt die leeren Hallen des Industriedenkmals und Details mit der Patina des Zerfalls. Eine andere Werkgruppe zeigt strenge abstrakte Effekte. Diese Arbeiten hat Pulm im Unesco-Welterbe Völklinger Hütte fotografiert.
  • Die Ausstellung „Anders sehen“ kann bis 31. Januar im „Trier-Zimmer“ des Rathauses nach vorheriger Anmeldung (0651/718-1010) besucht werden.