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03.07.2007

Römerspektakel im Zeichen Konstantins

"Vitam aut mortem": Wie zu Konstantins Zeiten bestimmt das Publikum über Wohl und Wehe der Gladiatoren. Doch im Gegensatz zu den blutigen Kämpfen vor 1700 Jahren bleiben die „Todgeweihten“ heutzutage auch bei einer Niederlage bei bester Gesundheit.
"Vitam aut mortem": Wie zu Konstantins Zeiten bestimmt das Publikum über Wohl und Wehe der Gladiatoren. Doch im Gegensatz zu den blutigen Kämpfen vor 1700 Jahren bleiben die „Todgeweihten“ heutzutage auch bei einer Niederlage bei bester Gesundheit.
Deutschlands größtes Römerspektakel findet vom 10. bis 12. August 2007 bereits zum sechsten Mal in den Römerbauten der Stadt Trier statt und bietet seinen Besuchern viel Authentizität und interaktive Erlebnisse. Anlässlich der Konstantin- Ausstellung steht „Brot & Spiele“ als Beitrag zur „Europäischen Kulturhauptstadt Luxemburg und Großregion“ ganz im Zeichen des großen Kaisers. Gezeigt werden spannende Gladiatorenkämpfe zu Konstantins Hochzeit in der Kampfarena des Amphitheaters, der Tod seiner Gemahlin Fausta als Mystische Nacht in den unterirdischen Versorgungsgängen sowie das bekannte Legionärslager und Handwerkerdorf in den Kaiserthermen.

Kämpfe mit 65 Darstellern

Nach 1700 Jahren erwacht im Amphitheater wieder die große Zeit des römischen Reiches, als das damalige Treveri Zentrum der Macht und der westlichen römischen Welt war.

In der Arena werden die Gladiatorenkämpfe von Kaiser Konstantin unter dem Titel „Der blutige Lorbeer“ neu in einer aufwändigen Produktion mit rund 65 Darstellern inszeniert. Autor und Regisseur dieses Spektakels ist Alexander Etzel-Ragusa, vielfach erfahren in der Inszenierung historischer Stoffe in Theater und Festspielarenen. Für die historische Korrektheit der Gladiatorenkämpfe steht das international renommierte Mailänder Institut „Ars Dimicandi“. Für die historische Beratung rund um die Vorgänge im Kaiserhaus konnte Dr. Eckart Köhne gewonnen werden, Geschäftsführer der Konstantin-Ausstellungsgesellschaft. In der Rolle des Kaisers Konstantin wird Klaus Michael Nix zu sehen sein, ein Publikumsliebling des Trierer Theaters.

Tribüne mit 1878 Sitzplätzen

Die neue Tribüne im Amphitheater vermittelt dem Besucher die Atmosphäre einer antiken Kampfstätte und lässt ihn noch näher am Geschehen teilhaben. Sie bietet 1312 Sitzplätze im Hang sowie 566 Plätze in der Arena selbst. „Der blutige Lorbeer“ wird am Freitag, Samstag und Sonntag jeweils un 21.30 Uhr aufgeführt. Am Samstag gibt es zusätzlich eine Vorstellung um 17.30 Uhr.

Stadt Trier ist Veranstalter

Im vergangenen Jahr wurde „Brot & Spiele“ mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Im Wettbewerb „365 Orte im Land der Ideen“ erhielt die Veranstaltung unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Horst Köhler von der Standortinitiative „Deutschland – Land der Ideen“ den Titel  „Ausgewählter Ort 2006“, Spiegel-Online benannte „Brot & Spiele“ als einen der fünf Höhepunkte des Kultursommers Deutschland.

Bei der Programmvorstellung würdigte Kulturdezernent Ulrich Holkenbrink die Veranstaltung in den Römerbauten als ein Ereignis, das den Marktwert Triers bundesweit steigere. Veranstalter ist die Stadt in Zusammenarbeit mit „Burgen, Schlösser, Altertümer Rheinland-Pfalz“ und dem „Kultursommer Rheinland-Pfalz“. Das Konzept von „Brot & Spiele“ hat die medienfabrik trier geschrieben.

Mystisches in den Kaiserthermen

Die bereits zum Kult gewordene mystische Nacht in den unterirdischen Gängen der Kaiserthermen nimmt das diesjährige Thema „Konstantin der Große“ erneut auf und spannt damit den Bogen zur Inszenierung im Amphitheater: Mystisch und unheimlich wird die hinterhältige Ermordung Faustas im Bade durch eine neue Komposition des Elektronikmusikers Peter Mergener und eine eigens einstudierte Tanzperformance des Choreographen Sascha Galitzki dargestellt. Die mystische Nacht beginnt an allen drei Abenden um 21 Uhr.

In den Kaiserthermen wird das zivile und militärische Leben der Römer präsentiert: Legionen aus Deutschland und Italien errichten ihr Marschlager und laden die Besucher ein, militärisches Handwerk und offenes Lagerleben kennen zu lernen und vielfältige Demonstrationen auf dem Exerzierfeld zu erleben. Der Vicus – als ziviler Bereich mit Handwerkern nahezu aller Zünfte – bietet in diesem Jahr einige Neuheiten. So kann sich der Besucher beispielsweise über die römische Badekultur informieren oder sich antike Heilkunde vorführen lassen. Auch die Vorgehensweise römischer Landvermessung mit Croma, Corobat und Messlatte kommt nicht zu kurz. Vor allem junge Gäste werden wieder aktiv in die Geschehnisse eingebunden: Unter Aufsicht dürfen sie unter anderem römische Münzen herstellen, einen Gegenstand schmieden oder Bogenschießen. Wer möchte, lässt sich eine römische Frisur zaubern oder hilft bei der Herstellung von Mosaiken.

Im Caldarium kann der Besucher  entspannen. Die Tavernenwelt bietet ausgewählte Speisen und Getränke wie zu Römerzeiten, angeboten durch die Trierer Restaurants Domstein und Schlemmereule.

Kinder haben oft freien Eintritt

Tickets für Brot & Spiele 2007 gibt es an allen CTS-Ticketshops in Deutschland und Luxemburg sowie über die Tourist-Information Trier und die Pressecenter des Trierischen Volksfreunds. Weitere Informationen  über die Tickethotline: 0651/7199-996. Für die Gladiatorenkämpfe im Amphitheater bezahlen Erwachsene 12,50 plus ein Euro Vorverkaufsgebühr. Kinder ab sechs bis einschließlich 13 Jahre zahlen acht plus 0,50 Euro Gebühr. Kinder bis einschließlich fünf Jahre haben freien Eintritt, wenn sie auf dem Schoß der Eltern Platz nehmen. Für die Tageskarte Kaiserthermen zahlen Erwachsene fünf plus 0,50 Euro Gebühr. Kinder bis einschließlich 13 Jahre haben in Begleitung der Eltern freien Eintritt.