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10.06.2008

Riveris-Talsperre beendete Wassernot

Während des Baus 1957.
Während des Baus 1957.
Wasser ist das wichtigste Lebensmittel für den Menschen und für das alltägliche Leben unverzichtbar. Durchschnittlich verbraucht jeder etwa 130 Liter davon pro Tag. Doch woher kommt das Wasser aus dem Hahn? In Trier liefert die Riveris-Talsperre großen Teilen der Bevölkerung den täglichen Bedarf. Vor genau 50 Jahren, am 13. Juni 1958, wurde die Anlage von den Stadtwerken in Betrieb genommen.
  
Vor dem Bau der Talsperre war das Wasser in Trier knapp. Im Zweiten Weltkrieg waren zwar die Wasserwerke in Kenn und Ehrang nicht zerstört worden, dafür jedoch die Leitungen und das Stromnetz, das die Pumpen bediente. Mit der steigenden Bevölkerungszahl Ende der 40er Jahre wurde die Wasserversorgung zum akuten Problem. Im Trockensommer 1947 mussten sogar Sperrzeiten verhängt werden.

Die Lösung für das Trierer Trinkwasserproblem fand man zwölf Kilometer außerhalb der Stadt: Das so genannte „Hochwaldprojekt“ sollte eine ausreichende Versorgung garantieren. Ab 1952 wurde die Errichtung eines Staudamms im Tal des Riverisbachs geplant. Zwei Jahre später beschloss der Stadtrat, die Stadtwerke mit dem Bau zu beauftragen. Im Oktober 1954 begannen die ersten Arbeiten und schon dreieinhalb Jahre später, am 13. Juni 1958, wurde die Talsperre in Betrieb genommen. Der 47 Meter hohe Erddamm, kilometerlange Rohrleitungen und die Aufbereitungsanlage in Irsch waren fertig gestellt. Die Gesamtkos-ten für das Großprojekt beliefen sich auf fast 20 Millionen Mark.

Regelmäßige Überprüfung

Durchschnittlich fließen rund zehn Millionen Kubikmeter Wasser pro Jahr in die Talsperre. Maximal kann der Stausee, der bis zu 42 Meter tief ist, 4,7 Millionen Kubikmeter fassen. An den beiden so genannten Stauwurzeln des Riveris- und Thielenbachs befinden sich kleinere Vorbecken, die Geröll zurückhalten und das Wasser, das in den Stausee gelangt, vorreinigen.

Regelmäßig wird die Talsperre überprüft und auf den neuesten Stand der Technik gebracht: Die Asphaltdichtung des Damms wurde bereits erneuert, hydraulische Notverschlüsse angebracht, die Aufbereitung optimiert. 2007 installierten Taucher einen höhenverstellbaren Entnahmearm, der es ermöglicht, trotz unterschiedlicher Pegelstände immer das Wasser mit der besten Qualität aus dem See zu entnehmen. Auch für den Fall eines Hochwassers wurde vorgesorgt: Bis zu 24 Kubikmeter Wasser pro Sekunde können über einen Entlastungsgang in das unterhalb liegende Bachbett abgeleitet werden.

Über mehrere Kilometer Leitung gelangt das Wasser vom Stausee in die Filteranlage in Irsch, wo es aufbereitet wird. Farb-, Geruchs- und Geschmacksstoffe werden hier aus dem Rohwasser der Talsperre entfernt. Bevor das Trinkwasser die Aufbereitungsanlage verlässt, wird es mit einer abschließenden Sicherheitsdesinfektion versehen. Pro Stunde werden in Irsch 2000 Kubikmeter Wasser aufbereitet. Heraus kommt dabei ein reines, geschmacklich gutes und zudem weiches Wasser.

Technische Daten
  • Bauzeit: 13. Oktober 1954 bis 13. Juni 1958
  • Kosten der gesamten Anlage: 19,8 Millionen Mark
  • Höhe des Staudamms: 47 Meter
  • Tiefste Stelle des Stausees: 42 Meter
  • Höchstes Stauziel: 319 Meter über NN (Normalnull)
  • Maximales Fassungsvermögen des Stausees: 4,7 Millionen Kubikmeter
  • Wasserzufluss: Zehn Millionen Kubikmeter pro Jahr
  • Größe der gestauten Oberfläche: 260 000 Quadratmeter
  • Stromerzeugung: Eine Million Kilowattstunden pro Jahr
  • Aufbereitungskapazität der Filteranlage: 2000 Kubikmeter pro Stunde.