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17.04.2007

Risiko durch Stress und Nikotin

Wenn die Mahlzeit in der Mittagspause überwiegend aus Fast Food besteht und in aller Eile gegessen wird, steigt die Wahrscheinlichkeit von Magenerkrankungen. Foto: Bilddatenbank Apothekerverbände
Wenn die Mahlzeit in der Mittagspause überwiegend aus Fast Food besteht und in aller Eile gegessen wird, steigt die Wahrscheinlichkeit von Magenerkrankungen. Foto: Bilddatenbank Apothekerverbände
Im hektischen Berufsalltag bleibt oft mittags nur Zeit für eine kleine schnelle Mahlzeit. Vielfältige Tipps, was dabei für eine gesunde und ausgewogene Ernährung zu beachten ist oder welche Beschwerden auf eine ernste Erkrankung hindeuten, bot das 41. Trierer Arzt-Patienten-Seminar zu Magen und Dünndarm-Erkrankungen. Das IHK-Tagungszentrum als neuer Veranstaltungsort wurde auf Anhieb gut angenommen: Bürgermeister Georg Bernarding bezeichnete in seinem Grußwort die Zahl von mehr als 300 Teilnehmern als „schönsten Dank“ für die Veranstalter.

Nicht nur Stress oder seelische Belastungen, sondern auch Nikotin, falsche Ernährung oder Alkoholmissbrauch können auf den „Magen schlagen“: Fünf bis zehn Prozent der Bevölkerung leiden an Sodbrennen, zwei Prozent haben ein Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwür. Pro Jahr erkranken immerhin rund 2 500 Menschen an säurebedingtem Speiseröhrenkrebs.

Magenspiegelung

Das Tagungsprogramm, das unter anderem von der Bezirksärztekammer, dem Verein für Herzsport- und Bewegungstherapie sowie dem Haus der Gesundheit vorbereitet wurde, bot zum Start einen Überblick zu Symptomen von Magen- und Dünndarm-Krankheiten. Der Bitburger Internist Dr. Rajiv Aurora erläuterte, wie Sodbrennen, Übelkeit, Brechreiz oder Schmerzen im Oberbauch mit einzelnen Nahrungsmitteln oder zu viel Nikotin und Alkohol zusammenhängen und auf welche Krankheiten sie hindeuten. Weitergehende Infos zu Untersuchungen von Magen und Dünndarm bot das Referat von Dr. Erwin Rambusch (Mutterhaus): Er erläuterte unter anderem Analysen zum Säuregehalt sowie den Funktionen von Magen und Dünndarm. Sein Kollege Professor Veit Krenn stellte ergänzend die Magenspiegelung vor.

Ausgewogene Vollwertkost

Chefarzt Dr. Christian Kölbel vom Brüderkrankenhaus informierte die Besucher, welche Methoden für die Behandlung von Gastritis oder Magen- und Dünndarmgeschwüren zur Verfügung stehen. Der Patient kann zum Erfolg einen entscheidenden Beitrag leisten: durch den Verzicht auf Zigaretten oder die Reduzierung des Übergewichts, zum Beispiel mit der Abkehr von fetten Fast Food-Schnellmahlzeiten. Diesen Aspekt vertiefte AOK-Ernährungsberaterin Marion Heinz: Allein schon durch die Umstellung auf leichte Vollkost, was auch bei der kleinen Mittagsmahlzeit möglich ist, lassen sich viele Beschwerden lindern.

Eine sehr gesunde Alternative zu Fast Food sind Salate oder Vollkornprodukte, Obst oder Gemüse, die einen Mangel an Ballaststoffen, Mineralien oder Vitaminen ausgleichen. Beispiele für eine gesunde Vollwertkost präsentierte die Küche des Elisabeth-Krankenhauses in der Seminar-Pause.

Bei akuten Krankheiten helfen aber auch eine ausgewogene Ernährung, spezielle Diäten oder Medikamente nicht mehr weiter. Wenn zum Beispiel der Darm perforiert ist, ist der Chirurg gefordert: Dr. Edgar. A. Smague (Elisabeth-Krankenhaus) erläuterte im Seminar aber auch, welche Methoden gegen bösartige Tumore an Speiseröhre und Magen angewendet werden. Das Tagungsprogramm wurde ergänzt durch diverse Info-Stände im Foyer: Das Gesundheitsamt war ebenso vertreten sowie die Landesapothekerkammer und mehrere Pharma-Firmen.