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18.07.2006

Riesen-Fuß wird nun „geklont“

Vorboten der Ausstellung "Konstantin der Große"

Mit etwas Ehrfurcht betrachten OB Helmut Schröer, Beigeordneter Ulrich Holkenbrink, ADD-Präsident Dr. Josef Peter Mertes und Staatssekretär Dr. Joachim Hofmann-Göttig (v. l.) den monumentalen Fuß Konstantins.
Mit etwas Ehrfurcht betrachten OB Helmut Schröer, Beigeordneter Ulrich Holkenbrink, ADD-Präsident Dr. Josef Peter Mertes und Staatssekretär Dr. Joachim Hofmann-Göttig (v. l.) den monumentalen Fuß Konstantins.
Knapp ein Jahr vor Beginn der Landesausstellung „Konstantin der Große“ hat der römische Kaiser in seiner einstigen Residenzstadt Trier bereits Fuß gefasst. Bei dem überdimensionalen Fuß aus Styropor, der im Rheinischen Landesmuseum präsentiert wurde, handelt es sich um die weltweit genaueste Kopie eines Fragments der berühmten Kolossalstatue Konstantins aus den Kapitolinischen Museen in Rom. Der zwei Meter lange und 1,50 Meter hohe Fuß dient nun als Prototyp für bis zu sieben weitere Kopien, die in den Restaurierungswerkstätten des Landesmuseums in Beton abgegossen werden. Sie sollen als Vorbote und Werbeträger an verschiedenen Stellen der Stadt auf die Ausstellung aufmerksam machen.

Konkurrenz für den Domstein

Sichtlich beeindruckt von den Ausmaßen hievten Kulturstaatssekretär Dr. Joachim Hofmann-Göttig, Aufsichtsratsvorsitzender der Ausstellungsgesellschaft, und OB Helmut Schröer den Styropor-Fuß aus der Transportkiste. „Das ist ein großartiges Geschenk für unsere Stadt“, so Schröer. Es müsse nun überlegt werden, an welchen Stellen die Füße platziert werden. „Ganz bestimmt aber vor der Konstantin-Basilika.“ Die Füße werden so stabil gefertigt, dass sie von Passanten als Sitzgelegenheit oder auch als Kletterfelsen benutzt werden können – der Domstein bekommt Konkurrenz „So haben die Trierer Bürger endlich einen greifbaren Bezugspunkt zur Ausstellung“, erklärt Dr. Eckart Köhne, Geschäftsführer der Ausstellungsgesellschaft. Eine der marmorfarbenen Kopien wird vielleicht noch in diesem Jahr aufgestellt, die weiteren folgen im Frühjahr 2007. „Sie werden ein begehrtes Fotomotiv sein“, ist sich Kulturdezernent Ulrich Holkenbrink sicher.

Gummi-Form für Beton-Masse

Der Prototyp wurde mit Hilfe einer millimetergenauen digitalen Abtas-tung des Originals in Rom hergestellt. Eine österreichische Spezialfirma speiste diese Daten in eine computergesteuerte Fräse, mit der das Styropor zugeschnitten wurde. Der Fuß wurde anschließend mit einer Kunststoff-Schicht überzogen, um die Oberfläche zu schützen.
Auf diesem Prototyp wird nun eine Schicht aus synthetischem Gummi aufgetragen. „Der Gummi legt sich wie eine zweite Haut um den Fuß. Auf diese Weise können wir die Exaktheit dieser Kopie beibehalten“, erläutert Restaurator Egon Lutz. Nach dem Ablösen des Gummis wird eine Art Kapsel für die Form angefertigt, die ein Verziehen beim Eingießen der Beton-Masse verhindert.

„Die Konstantin-Ausstellung hat durch die Initiierung des Scans einen bedeutenden Beitrag zur Wissenschaft geleistet. Erstmals konnten diese Daten erhoben und somit die Fragmente eins zu eins kopiert werden“, betonte Staatssekretär Dr. Hofmann-Göttig. Auch der drei Meter hohe Kopf wurde für die Trierer Ausstellung gescannt. Demnächst wird aus den Daten ein Marmor-Abguss in Originalgröße gefertigt, der 2007 zu den Hauptattraktionen zählen dürfte.