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29.04.2014

Richtfest nach drei Monaten

Foto: Richtfest auf der Baustelle der neuen Kita Castelnau
Der auf dem Gerüst an der Dachkante stehende Zimmermann (hinten) spricht den traditionellen Segensspruch und dankt den Architekten und Handwerkern für ihren bisherigen Einsatz.
90 Kinder werden voraussichtlich ab September in der neuen integrativen Kindertagesstätte der Caritas in Feyen-Weismark betreut. Der Neubau im Konversionsgebiet Castelnau, dessen Richtfest nach nur drei Monaten Bauzeit gefeiert wurde, verbessert deutlich die Angebote für Kinder aus dem wachsenden Stadtteil.

Sozialdezernentin Angelika Birk zeigte sich bei der kleinen Feier auf der Baustelle erfreut über die schnellen Fortschritte: „Die neue integrative Kindertagesstätte liegt nicht nur im Zeitplan, sie unterbietet ihn sogar.“ Für die Bewohner des wachsenden Stadtteils hatte die Bürgermeisterin eine zusätzliche gute Nachricht: Das Rathaus will neben der Schule eine weitere Kita bauen. Dieses Projekt habe angesichts der ungebrochen großen Nachfrage höchste Priorität.

Lobende Worte für die Baupartner AviaRent (Luxemburg) als Investor und „dh Projekt“ (Lüdenscheid) als Unternehmen für Bau und Entwicklung fand Caritasdirektor und Ortsbeiratsmitglied Bernd Kettern. Im Januar habe er noch seine Zweifel an dem ambitionierten Zeitplan gehabt, räumte er ein. Dass dieser eingehalten wurde, sei dem außergewöhnlich milden Winterwetter, aber auch der Verlässlichkeit der Partner zu verdanken. Rückblickend teilte er mit, dass die Caritas gerne eingesprungen sei, als im Mai der ursprünglich vorgesehene Betreiber kurzfristig von seinem Vorhaben Abstand genommen habe. Die Kita in Castelnau ermögliche es dem Caritasverband, eine bestehende heilpädagogische Gruppe mit zehn behinderten Kindern in zwei integrative Gruppen umzuwandeln und damit behinderten und nicht behinderten Kindern ein gemeinsames Miteinander zu geben. „Wir haben schon lange nach einer solchen Möglichkeit gesucht, da wir als erster Träger in Trier und im Landkreis Trier-Saarburg in den 90er Jahren mit dem Haus Tobias den integrativen Weg eingeschlagen haben“, betonte Kettern. Der regionale Caritasverband wird das Gebäude von den Investoren mieten.

Der Trierer Stadtrat hatte in der letzten Sitzung vor der Kommunalwahl beschlossen, dass sich das Rathaus in diesem Jahr mit 148.890 Euro an den Betriebskosten beteiligt. Ab 2015 sind dann jährlich 446.670 Euro veranschlagt. Die derzeitigen Einrichtungen in Feyen/Weismark (St. Valerius mit zwei Standorten sowie die städtische Kita) reichen nicht mehr aus, um die Nachfrage abzudecken. Rund ein Viertel der Kinder zwischen sechs und drei Jahren wird in anderen Stadtteilen betreut. In dem Neubau sind zwei integrative Gruppen vorgesehen, in denen jeweils zehn nicht behinderte Kinder und fünf mit einem Handicap betreut werden. Zusätzlich gibt es eine Krippengruppe mit zehn und zwei geöffnete Regelgruppen mit jeweils bis zu 25 Kindern. Dort stehen jeweils bis zu sechs Plätze für Kinder ab dem vollendeten zweiten Lebensjahr zur Verfügung. Außerdem sind 44 Ganztagsplätze vorgesehen.

Weiterhin ist geplant, erweiterte Öffnungszeiten von 7 bis 17 Uhr anzubieten. Davon profitieren vor allem berufstätige Eltern. Die Zahl der Erzieher in der neuen Kindertagesstätte steht noch nicht abschließend fest, sie ist abhängig von der Zahl der Teilzeitfachkräfte. Insgesamt stehen 13,75 Vollzeitäquivalente zur Verfügung. Unterstützt werden die Erzieher durch Physio- und Ergotherapeuten sowie Logopäden, die auf Honorarbasis arbeiten. Zudem werden Hauswirtschaftskräfte eingestellt, da beim Mittagessen für die Kinder eine Selbstversorgung der Kita geplant ist.