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03.07.2012

Revitalisierung eines Welterbes

Seit der Römerzeit ist die Trierer Moselbrücke eine der Hauptverkehrsadern der Stadt. Diese Aufnahme entstand in den frühen 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts.
Seit der Römerzeit ist die Trierer Moselbrücke eine der Hauptverkehrsadern der Stadt. Diese Aufnahme entstand in den frühen 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts.
Die Römerbrücke, eine der wichtigsten Verkehrsadern Triers seit mehr als 1850 Jahren, soll aufgewertet werden. Wie und in welchem Umfang das geschehen könnte, soll ein Wettbewerb klären, den die Stadt noch in diesem Jahr auslobt. Einem Entwurf des Auslobungstextes sowie dem Verkehrsgutachten hat der Stadtrat bei sechs Gegenstimmen  der FWG zugestimmt.

Das Baudezernat erarbeitet nun auf dieser Grundlage die Wettbewerbsunterlagen, die den ausgewählten Architekturbüros im Anschluss an das Bewerbungsverfahren Ende August zugesandt werden. Ergebnisse aus den im November 2011 veranstalteten Fach- und Bürgerworkshops flossen in den Entwurf mit ein.

Die Gesamtkosten des Wettbewerbs betragen 300.000 Euro und werden zu 90 Prozent aus Mitteln des Konjunkturpakets I und des Landes gefördert. Das Projekt ist Teil des „Investitionsprogramms nationale Welterbestätten“.

Ziel des Wettbewerbs ist es, umsetzungsfähige Ideen und Möglichkeiten zu entwickeln, um die Römerbrücke sowie ihr Umfeld zu attraktivieren und damit das historische Bauwerk als Teil des erlebbaren Stadtraums zu verorten. Die Neugestaltung der Brücke und ihres Umfelds ist jedoch sehr komplex. Aspekte wie Freizeit und Tourismus müssen ebenso berücksichtigt werden, wie die städtischen Planungen für den Masterplan Trier-West, die Rahmenstudie „Stadt am Fluss“ oder die Zielsetzungen des Mobilitätskonzeptes. Neben der Brücke selbst kommt der Gestaltung der Uferbereiche eine große Bedeutung zu. Gastronomie, Verweilzonen und breitere Gehwege sollen die Menschen näher an die Mosel bringen.

Knackpunkt ist und bleibt der Verkehr. Insbesondere der östliche Brückenkopf Richtung Innenstadt lässt nur wenig Gestaltungsspielraum. Durch einen Verzicht auf die Rechtsabbiegespur vom Johanniterufer auf die Römerbrücke und die Verlegung der Bushaltestellen soll aber mehr Platz für Fußgänger und Radfahrer geschaffen werden. Probleme mit dem westlichen Brückenkopf gibt es dagegen nicht. Verkehrsaufkommen und Platz lassen sowohl eine Regelung über eine Ampel oder den Bau eines Kreisels zu.

Langfristig soll eine Sperrung der Brücke für den motorisierten Individualverkehr erfolgen und die Breite auf rund zehn Meter reduziert werden. Dadurch könnte die Römerbrücke als kultureller Raum genutzt und als Wahrzeichen der Stadt etabliert werden. Um die Teilnahme am Wettbewerb können sich Arbeitsgemeinschaften aus Landschaftsarchitekten, Stadtplanern und  Architekten oder aus allen drei Fachgruppen bis 16. August europaweit bewerben. Die Preisgerichtssitzung ist Mitte Dezember geplant. Anschließend werden die Arbeiten öffentlich ausgestellt.
 
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