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02.02.2016

Rekord bei den Baukrediten

Grafik: Entwicklung der Wohnbaukredite bei  der Sparkasse Trier 2007-2015
In den letzten acht Jahren hat sich das Volumen der Wohnungsbaukredite bei der Sparkasse (in Millionen Euro) mehr als verdoppelt. 2015 wurde erstmals die 400-Millionen-Euro-Grenze klar überschritten.
Vergangenes Jahr stieg die  Bilanzsumme der Sparkasse Trier um rund 63 Millionen auf 4,13 Milliarden Euro. Wachstumsmotor war erneut das Kundengeschäft. Dazu trugen vor allem die Wohnungsbaufinanzierungen (plus 18,3 Prozent) bei. Als größte Herausforderung benannte Vorstandschef Günther Passek bei der Bilanzvorstellung die niedrigen Zinsen.

Nach Einschätzung der Sparkasse war 2015 insgesamt für die Kreditwirtschaft ein anspruchsvolles Jahr. Passek verwies auf die anhaltend niedrigen Zinsen, sinkende Rohölpreise, eine unruhige Weltlage sowie den anhaltenden Regulierungsdruck in der Branche. Anfang dieses Jahres kamen noch die Turbulenzen an den chinesischen Börsen hinzu. Die Sparkassenkunden reagieren nach Aussagen des zuständigen Vorstandsmitglieds Dr. Peter Späth ziemlich souverän auf die teilweise extremen Kursschwankungen.

Trotz dieser teilweise schwierigen Rahmenbedingungen entwickelte sich die Wirtschaft in der Region nach Einschätzung des Sparkassenvorstands sehr positiv. Passek nannte als Indikatoren unter anderem die „sehr niedrige Arbeitslosenzahl und eine steigende Kaufkraft.“ Zudem profitiere die Region von der Nähe zu Luxemburg und ihrer mittelständischen Struktur. Ein Indikator für die gute Entwicklung vieler Unternehmen ist nach Einschätzung des für Firmenfinanzierungen zuständigen Vorstandsmitglieds Martin Grünen die hohe Nachfrage nach Fachkräften.

Ihr Netto-Kreditvolumen erhöhte die Sparkasse im letzten Jahr um 96,9 Millionen auf 3,55 Milliarden Euro. Ein weiteres Rekordergebnis lieferte der Wohnungsbau. Hier stiegen die neuen Finanzierungen um 69 auf 447 Millionen Euro. Die seit langem sehr niedrigen Zinsen machen Immobilien als Anlageobjekte sehr interessant und sorgen zudem dafür, dass immer mehr Menschen eine Wohnung oder ein Haus kaufen, um selbst darin zu wohnen. Besonders viele neue Immobilienkredite vergab die Sparkasse 2015 für Bauprojekte in der Trierer Innenstadt sowie in den Umlandgemeinden Konz und Schweich.

Eigenkapital gestärkt

Die Sparkassenspitze geht davon aus, dass das niedrige Zinsniveau noch eine Weile bestehen bleibt und rechnet mittelfristig höchstens mit einem leichten Anstieg. „Vor diesem Hintergrund haben wir uns darauf eingestellt, dass die kommenden Jahre betriebswirtschaftlich schwieriger werden. Auf der Grundlage eines nachhaltigen Geschäftsmodells können wir dabei aus einer Position der Stärke agieren“, betonte Passek und verwies zur Begründung auf die Aufstockung des Eigenkapitals durch den nach Steuern verbliebenen Jahresüberschuss von rund 17,5 Millionen Euro. Die gute Ertragskraft zeige sich auch bei dem gewinnabhängigen Steueraufwand. Davon flossen rund 5,1 Millionen Euro an die Stadt und den Landkreis Trier-Saarburg.

Dank des guten Jahresergebnisses standen rund drei Millionen Euro für Stiftungen der Sparkasse sowie der Stadt und des Landkreises zur Verfügung. Den größten Anteil an dieser Förderung hatte im vergangenen Jahr der Bereich Kunst und Kultur (34 Prozent), gefolgt von Sozialprojekten (18) sowie Jugend/Bildung (17 Prozent). Obwohl das Wachstum bei den Kundeneinlagen 2015 mit 1,4 Prozent deutlich niedriger ausfiel als bei den Wohnungsbaukrediten ist die Sparkasse mit diesem Ergebnis angesichts der niedrigen Zinsen zufrieden. Die Depots der Privatkunden wuchsen vergangenes Jahr um 90 Millionen auf gut 2,4 Milliarden Euro. Sie kauften zudem Wertpapiere für rund 48,8 Millionen Euro.

Von den insgesamt 934 Beschäftigten der Bank hatten Ende letzten Jahres 271 eine Teilzeitstelle. Gerade in einem schwierigen Umfeld mit sehr niedrigen Zinsen und einer verstärkten Aufsicht sei der Erfolg der Sparkasse ohne engagierte und erfahrene Mitarbeiter nicht denkbar, so Passek. Um sich langfristig qualifiziertes Personal zu sichern, beschäftigt das Kreditinstitut derzeit 62 Auszubildende.