Flexiblere Arbeitszeiten, mehr Teilzeitstellen, Förderung von
Telearbeit: Das Rathaus hat sich die bessere Vereinbarkeit von Beruf
und Familie auf die Fahnen geschrieben. Die vielfältigen Anstrengungen
erhielten jetzt Anerkennung von höchster Stelle:
Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen und Staatssekretär Jochen
Homann vom Bundeswirtschaftsministerium zeichneten die Stadtverwaltung
am Montag im Berliner Congress Center mit dem Zertifikat zum Audit
„berufundfamilie“ aus. Beigeordnete Simone Kaes-Torchiani nahm die
Urkunde entgegen.
"Die Nase vorn"
Das Audit „berufundfamilie“ ist eine Initiative der gemeinnützigen
Hertie-Stiftung und unterstützt Organisationen bei der nachhaltigen
Umsetzung einer familienbewussten Personalpolitik. „Die zertifizierten
Unternehmen und Institutionen zeigen jeden Tag aufs Neue, wie ein
Betrieb familienbewusst und zugleich erfolgreich geführt werden kann“,
sagte Ursula von der Leyen, die zusammen mit ihrem Kabinettskollegen,
Bundeswirtschaftsminister Michael Glos, die Schirmherrschaft der
Auditierung übernommen hat. „Damit sind sie Trendsetter einer
innovativen Wirtschaft. Familienfreundlichkeit ist zu einem
Markenzeichen unserer Wirtschaft geworden, weil immer mehr
Personalchefs erkennen: Wer die Bedürfnisse von Eltern berücksichtigt,
hat schon heute die Nase vorn und wird die Konkurrenz abhängen“, so von
der Leyen weiter.
Zusammen mit dem Trierer Rathaus erhielten auch die Universität Trier,
die Stadtverwaltungen von Cuxhaven, Friedrichshafen, Ingolstadt,
Osnabrück, Hanau und Schwäbisch-Gmünd sowie über 200 weitere
Unternehmen, Behörden und Institutionen mit insgesamt 283.900
Beschäftigten das Zertifikat.
Die Stadt Trier sieht sich bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie
auch in einer Vorbildfunktion für die Gesellschaft. Im Rahmen des
Audits wurde zunächst der Status quo des Angebots zur besseren Balance
von Beruf und Familie im Rathaus erfasst. Anhand von acht
Handlungsfeldern wurden anschließend aufeinander abgestimmte Maßnahmen
entwickelt, zu einer Gesamtstrategie zusammengefasst und in einer
Zielvereinbarung verbindlich festgehalten.
Dabei wurde Wert darauf gelegt, den Begriff Familie nicht auf „Mutter
und Kind“ zu reduzieren. Gleichberechtigt neben der Kindererziehung
steht die Pflege älterer Menschen. Und natürlich sollen auch Männer
ermutigt werden, die Instrumente der familienfreundlichen
Personalpolitik in Anspruch zu nehmen.
Zur Zeit 23 Telearbeiter
Zu den Schwerpunkten der Zielvereinbarung zählt die verstärkte
Förderung von Telearbeit. Schon seit einigen Jahren können Mitarbeiter
unter bestimmten Voraussetzungen mehrere Tage pro Woche am heimischen
Schreibtisch ihrer Tätigkeit nachgehen und bekommen dort einen
Arbeitsplatz mit PC eingerichtet. Momentan nutzen 23 Beschäftigte
dieses Angebot, das nun fortgesetzt und ausgeweitet werden soll. Unter
anderem wird vorgeschlagen, in familiären Ausnahmesituationen auch
kurzfristig und ohne gesonderten Telearbeitsvertrag zu Hause arbeiten
zu können. Außerdem ist geplant, die Anbindung der Telearbeiter an das
Kommunikationsnetz des Rathauses zu optimieren.