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01.07.2008

Rathaus setzt auf familienfreundliche Personalpolitik

Aus den Händen von Staatssekretär Jochen Homann nimmt Simone Kaes-Torchiani stellvertretend für das Rathaus Trier das Zertifikat entgegen.
Aus den Händen von Staatssekretär Jochen Homann nimmt Simone Kaes-Torchiani stellvertretend für das Rathaus Trier das Zertifikat entgegen.
Flexiblere Arbeitszeiten, mehr Teilzeitstellen, Förderung von Telearbeit: Das Rathaus hat sich die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie auf die Fahnen geschrieben. Die vielfältigen Anstrengungen erhielten jetzt Anerkennung von höchster Stelle: Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen und Staatssekretär Jochen Homann vom Bundeswirtschaftsministerium zeichneten die Stadtverwaltung am Montag im Berliner Congress Center mit dem Zertifikat zum Audit „berufundfamilie“ aus. Beigeordnete Simone Kaes-Torchiani nahm die Urkunde entgegen.

"Die Nase vorn"

Das Audit „berufundfamilie“ ist eine Initiative der gemeinnützigen Hertie-Stiftung und unterstützt Organisationen bei der nachhaltigen Umsetzung einer familienbewussten Personalpolitik. „Die zertifizierten Unternehmen und Institutionen zeigen jeden Tag aufs Neue, wie ein Betrieb familienbewusst und zugleich erfolgreich geführt werden kann“, sagte Ursula von der Leyen, die zusammen mit ihrem Kabinettskollegen, Bundeswirtschaftsminister Michael Glos, die Schirmherrschaft der Auditierung übernommen hat. „Damit sind sie Trendsetter  einer innovativen Wirtschaft. Familienfreundlichkeit ist zu einem Markenzeichen unserer Wirtschaft geworden, weil immer mehr Personalchefs erkennen: Wer die Bedürfnisse von Eltern berücksichtigt, hat schon heute die Nase vorn und wird die Konkurrenz abhängen“, so von der Leyen weiter.

Zusammen mit dem Trierer Rathaus erhielten auch die Universität Trier, die Stadtverwaltungen von Cuxhaven, Friedrichshafen, Ingolstadt, Osnabrück, Hanau und Schwäbisch-Gmünd sowie über 200 weitere Unternehmen, Behörden und Institutionen mit insgesamt 283.900 Beschäftigten das Zertifikat.
 
Die Stadt Trier sieht sich bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie auch in einer Vorbildfunktion für die Gesellschaft. Im Rahmen des Audits wurde zunächst der Status quo des Angebots zur besseren Balance von Beruf und Familie im Rathaus erfasst. Anhand von acht Handlungsfeldern wurden anschließend aufeinander abgestimmte Maßnahmen entwickelt, zu einer Gesamtstrategie zusammengefasst und in einer Zielvereinbarung verbindlich festgehalten.

Dabei wurde Wert darauf gelegt, den Begriff Familie nicht auf „Mutter und Kind“ zu reduzieren. Gleichberechtigt neben der Kindererziehung steht die Pflege älterer Menschen. Und natürlich sollen auch Männer ermutigt werden, die Instrumente der familienfreundlichen Personalpolitik in Anspruch zu nehmen.

Zur Zeit 23 Telearbeiter

Zu den Schwerpunkten der Zielvereinbarung zählt die verstärkte Förderung von Telearbeit. Schon seit einigen Jahren können Mitarbeiter unter bestimmten Voraussetzungen mehrere Tage pro Woche am heimischen Schreibtisch ihrer Tätigkeit nachgehen und bekommen dort einen Arbeitsplatz mit PC eingerichtet. Momentan nutzen 23 Beschäftigte dieses Angebot, das nun fortgesetzt und ausgeweitet werden soll. Unter anderem wird vorgeschlagen, in familiären Ausnahmesituationen auch kurzfristig und ohne gesonderten Telearbeitsvertrag zu Hause arbeiten zu können. Außerdem ist geplant, die Anbindung der Telearbeiter an das Kommunikationsnetz des Rathauses zu optimieren.