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07.11.2006

Rat unterstützt MPG-Antrag

Ganztagsschule für die Klassen 5 bis 10 geplant

Bei drei Enthaltungen der FDP hat der Stadtrat dem Antrag des Max-Planck-Gymnasiums auf Errichtung einer Ganztagsschule für die Klassen 5 bis 10 ab August 2007 zugestimmt. Einstimmig verabschiedet wurde zudem ein SPD-Ergänzungsantrag zu Finanzierungsfragen und zur Situation bereits bestehender Ganztagsangebote.
Ob das MPG tatsächlich den Status einer Ganztagsschule mit den zugehörigen Finanzzuwendungen des Landes erhält, entscheidet jetzt das Mainzer Bildungsministerium. Dabei werden Aspekte des Bedarfs, der regionalen Ausgewogenheit und des vorgelegten pädagogischen Konzepts berücksichtigt.

Zu Irritationen hatte geführt, dass die Lehrerkonferenz des Gymnasiums entgegen der Voten von Schulleitung, Schulelternbeirat und Schulausschuss den Antrag ablehnt. Schuldezernent Ulrich Holkenbrink hatte deshalb der Schulleitung vergeblich vorgeschlagen, die Antragstellung in Mainz um ein Jahr zu verschieben. Da, so auch die Meinung des Ministeriums, die Anzahl der Befürworter aus pädagogischer und didaktischer Sicht aber ausreiche, wolle man sich nicht dem Wunsch der Eltern und Schüler und eines Teils der Lehrer verschließen, sagte Holkenbrink. Er hoffe später auf ein „besseres Votum beim Lehrerkollegium“.

Stimmen der Fraktionen

Das sahen die Sprecher der Stadtratsfraktionen genauso, wobei Dr. Stefanie Lejeune die Enthaltung der FDP damit begründete, dass man sich nicht darüber hinweg setzen könne, wie das Lehrerkollegium entschieden habe. „Ganztagsschulen haben Priorität“, fasste Dorothee Bohr (CDU) die Meinung ihrer Fraktion zusammen. Bei der baulichen Umsetzung des MPG-Antrags müssten das gesamte Umfeld und die sich bietenden Synergieeffekte bei den Kosten berücksichtigt werden. Dr. Regina Marion Bux (SPD) sicherte dem MPG die Unterstützung ihrer Fraktion zu. Sie kritisierte die Form der Vorlage und forderte mehr Klarheit in Finanzierungsfragen. Gerd Dahm (Grüne) stimmte dem zu und plädierte dafür, das Thema Ganztagsschulen im Ausschuss mit „mehr Perspektiven“ zu behandeln. Margret Pfeiffer-Erdel (UBM) verwies auf die Zustimmung eines großen Teils der Schulgemeinschaft und setzte sich für eine schnellstmögliche Kostenaufstellung ein.
 
Das MPG geht davon aus, dass rund 70 Schülerinnen und Schüler das neue Angebot, zu dem neben den ganztagsschulspezifischen Freizeit- und Unterstützungsaktivitäten auch die Bereitstellung eines Mittagessens zählt, nutzen werden. Über den endgültigen Ort der Essensausgabe soll nach vorheriger Abstimmung mit den Schulleitungen des MPG und des Auguste-Viktoria-Gymnasiums im Schulträgerausschuss entschieden werden. Im Moment wird über die Unterbringung der Mensa im ehemaligen Werkraum des MPG (Kosten 365.000 Euro) oder eine finanziell günstigere Zusammenlegung der beiden Mensen von MPG und AVG im Bereich der Mehrzweckhalle und derzeitigen AVG-Pausenhalle (Kosten 253.000 Euro) nachgedacht.

75.000 Euro Pauschalzuwendung

Für die Bezuschussung des Essens hat die Stadt 2007 und 2008 bei 70 Schülerinnen und Schülern rund
34.000 Euro zu zahlen. Die Kosten für die notwendigen baulichen Verbesserungen und der Beschaffungsmaßnahmen werden derzeit noch ermittelt. Das Land zahlt eine Pauschalzuwendung von 75.000 Euro. Bei baulichen Aufwendungen wird im Falle einer Genehmigung ein Zuschuss von 70 Prozent erwartet.