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07.11.2006

Rat und Verwaltung im Fokus

Seit zehn Jahren erscheint die Rathaus Zeitung

Die Rathaus Zeitung im Druck
Die Rathaus Zeitung im Druck

Die Rathaus Zeitung feiert Geburtstag. Seit zehn Jahren berichtet die „Wochenzeitung der Stadt Trier“ über das aktuelle kommunale Geschehen „rund ums Rathaus“. Darüber hinaus veröffentlicht die „RaZ“ alle amtlichen Bekanntmachungen und Ausschreibungen. Bis die Bürgerinformation im handlichen Zeitungsformat jeden Dienstag an alle Trierer Haushalte verteilt wird, ist es ein weiter Weg.

Am Anfang steht die Redaktionskonferenz. Jeden Dienstag planen die RaZ-Mitarbeiter im Rathaus nach einer „Blattkritik“ der aktuellen Ausgabe bereits die nächste Zeitung. Welche Themen stehen an und wie werden sie gewichtet? Wer besucht welche Termine? Liegen alle Hintergrundinformationen vor? „Wir arbeiten wie bei einer Tageszeitung, können aber nicht auf vorgefertigte Presseinformationen, geschweige denn Agenturen, zurückgreifen“, erläutert Redaktionsleiter Dr. Hans-Günther Lanfer. Zwar ist die Themenpalette auf das Rathausgeschehen begrenzt, doch ist auch dieses Spektrum vielfältig und breit gefächert. So werden bei Pressekonferenzen unterschiedliche Schwerpunkte behandelt, wird in Ausschüssen oder im Stadtrat über verschiedenste Tagesordnungspunkte debattiert. „Unsere Aufgabe ist, die Bürger kompakt über alle wichtigen Entscheidungen zu informieren“, so Ralf Frühauf, der als leitender Redakteur auch für die Organisationsabwicklung der Arbeitsabläufe zuständig ist.

Moderne Technik

Nach der Terminvergabe und Themengewichtung wird in der wöchentlichen Redaktionskonferenz über eine erste „Rohkonzeption“ der neuen Ausgabe diskutiert. RaZ-Redakteurin Petra Lohse und Volontärin Henriette Preiß wissen aber nur zu gut, dass im Laufe der Woche noch mit so manchen Überraschungen zu rechnen ist. Redaktionsschluss ist am Donnerstag, 12 Uhr. Bis dahin werden auch die auf der Seite Zwei veröffentlichten Beiträge der Fraktionen erwartet. Das kleine Team, bei dem auch immer wieder Internet-Redakteur Ralph Kießling aushilft, muss bis zum Wochenende eine Fülle von Aufgaben erledigen. Sobald Termine besucht und Berichte geschrieben worden sind, beginnt der Ganzseitenumbruch auf den großen Bildschirmen. Seit Ende 2000 erscheint die mit modernster DTP-Technik hergestellte RaZ vierfarbig. Bei der Layout-Gestaltung ist oft der Rat des im Presseamt beschäftigten Grafikers Dieter Jacobs gefragt.

Neben der Berichterstattung über Stadtrats- und Ausschusssitzungen, Pressekonferenzen, Empfänge und Jubiläen bearbeitet die Redaktion viele Veranstaltungshinweise. Als Lesestoff dienen eigene Beiträge über besondere Planungsvorhaben oder Projekte sowie stadthistorische Ereignisse. Bis die Artikel, oftmals Serien, geschrieben werden können, sind viele Vorarbeiten, Recherchen, Interviews und die Suche nach geeignetem Bildmaterial nötig. Regelmäßig veröffentlicht die RaZ zusätzlich eine Gesundheits- und eine Jugendseite. Der Rat hatte die Herausgabe einer stadteigenen Publikation im Dezember 1995 beschlossen und das Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit mit der Herausgabe beauftragt. Eine Reihe von Vorbereitungen folgte bis zur Erstausgabe am 5. November 1996.

„Kommunalpolitik ist vielgestaltig und vielfältig. Die Rathaus Zeitung möchte dazu beitragen, einen vertieften Einblick in das kommunale Geschehen zu ermöglichen“, schrieb OB Helmut Schröer damals in seinem Grußwort. Mehr Bürgernähe erfordere auch eine verstärkte Information, nur der informierte Bürger könne gestaltend die Entwicklung einer Stadt mitbestimmen. „Neue Chancen für die Stadt“, lautete die Schlagzeile der ersten RaZ-Ausgabe. Die Konversion mit der Umgestaltung des Castelforte-Geländes begleitete die Redaktion über viele Jahre. Weiter wurde in der ersten RaZ über die Literaturtage 1996, den „Aktivpass“ für Senioren, die Bilanz der Musiktage und die erfolgreiche Theater-Uraufführung der Bibalo-Oper „Die Glasmenagerie“ berichtet. Seit zehn Jahren liefert die Wochenzeitung breitgestreute Informationen über die Ereignisse im Rathaus und damit über die das Leben der Bürger beeinflussenden Entscheidungen von Rat und Verwaltung. „Wir versuchen, diese Information so sachlich wie möglich und in einer journalistisch attraktiven Form zu leisten“, so Redaktionsleiter Lanfer.

56.000 Exemplare pro Woche

Übers Wochenende nehmen die RaZ-Mitarbeiter die in der Woche erarbeitete Rohfassung mit nach Hause, um alle Seiten Korrektur zu lesen. Am Montagmorgen wird verbessert und aktualisiert. Gegen Mittag wird der im Ganzseitenumbruch erstellte redaktionelle Teil der Zeitung elektronisch an die Wittich KG verschickt. Das in Föhren ansässige Unternehmen ist für Druck und Vertrieb der 56000 Exemplare und den Anzeigenteil zuständig. Wenn am Dienstagmorgen die ersten RaZ-Exemplare an die Haushalte verteilt werden, wird im Rathaus bereits die neue Ausgabe konzipiert.