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23.12.2014

Rat setzt Zeichen für Flüchtlingsarbeit in Trier

Homepage des Multkulturellen Zentrums
Der Stadtrat würdigt die Arbeit des Multikulturellen Zentrums, das sich für Migranten und Flüchtlinge einsetzt.
Mit großer Mehrheit hat sich der Rat in einer Resolution für die Erhaltung des multikulturellen Zentrums ausgesprochen. Das „Multi“ sei ein „unverzichtbarer Teil der Flüchtlingsarbeit in Trier. Ein Wegbrechen würde vielen Menschen die Ankunft in Deutschland erschweren und die Integration der Flüchtlinge verzögern, heißt es in der Resolution. Die Integrations-, Sprach- und Alphabetisierungskurse ermöglichten es den Flüchtlingen in Deutschland Fuß zu fassen. Gäbe es diese Angebote nicht, seien sie auf sich selbst gestellt und stünden vor „unüberwindbaren Hürden“ bei ihrer Integration, sind die Fraktionen überzeugt. Viele Flüchtlinge, die ihre ersten Worte Deutsch im „Multi“ gelernt hätten, seien heute gut integriert. Neben den Sprachkursen gebe es auch konkrete Einzelfallhilfen, die die etwa 40 Ehrenämtlerinnen und Ehrenämtler anbieten würden.

Während sich die AfD der Stimme enthielt, votierte die FDP aus grundsätzlichen Erwägungen dagegen. Ausschlaggebend für die Resolution waren Meldungen, wonach das Zentrum aus finanziellen Gründen kurz vor der Schließung stehe. Wenige Stunden vor der Stadtratssitzung wurde dann bekannt, dass die Nikolaus-Koch-Stiftung die Finanzierung für die nächsten drei Jahre sichern werde. Die Fraktionen hielten dennoch an ihrer Resolution fest, um damit die Bedeutung des „Multi“ zu unterstreichen.

Stimmen der Fraktionen

Reiner Marz (Grüne) betonte: „Es wäre ein fatales Zeichen gewesen, hätte das Multikulturelle Zentrum schließen müssen.“ Umso mehr sei der Nikolaus-Koch-Stiftung für ihren Beitrag zu danken, mit dem das Zentrum erhalten werde. Jedoch dürfe man sich nun nicht zurücklehnen, die Arbeit des „Multi“ müsse auch künftig unterstützt werden. Dr. Maria Duran-Kremer (SPD) hob die Arbeit des Zen-trums hervor, die sich bis heute bewährt habe. Professor Hermann Kleber (FWG) warnte davor, es wieder soweit kommen zu lassen, dass die Existenz der Einrichtung in einigen Jahren wieder „auf Messers Schneide“ stehe. Michael Frisch (AfD) sprach von einer „unbestreitbar guten Arbeit“, die das multikulturelle Zentrum grundsätzlich leiste, machte darüber hinaus aber auch übergeordnete Bedenken geltend. Marc-Bernhard Gleißner (Linke) begrüßte das „eindeutige Zeichen“, das vom Stadtrat mit der Resolution gesetzt und mit dem die Arbeit des „Multi“ geschätzt werde. Martin Neuffer von der FDP-Fraktion hingegen kritisierte die Resolution als „Feel-Good“-Aktion und bekräftigte einmal mehr, dass die Liberalen der Verabschiedung von Resolutionen im Stadtrat wie in diesem Fall ablehnend gegenüberstehen.