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11.09.2018

Publikum nutzt viele Zugänge zu Marx

Logo 200 Jahre Karl Marx
Von der wissenschaftlichen Tagung bis zur Uraufführung: 15 verschiedene Termine bietet das Karl-Marx-Jubiläumsprogramm allein in dieser Woche, abgesehen von den laufenden Ausstellungen. Die Veranstalter rechnen bis zum Ende des Jahres mit 50.000 Besuchern. Stark vertreten ist eine Zielgruppe, die bisher unter den Trier-Touristen eher selten zu finden war.

Allein bei den verschiedenen Karl- Marx-Stadtführungen der TTM wurden schon über 9000 Teilnehmer gezählt. Weitere Publikumsrenner des bisherigen Programms waren die Karl-Marx-Revue, die zusammen mit weiteren Veranstaltungen 3500 Besucher in die Tufa zog, das Schauspiel „Der kommende Aufstand" des Ensembles Bühne 1, dessen Vorstellungen sämtlich ausverkauft waren, der Flying Grass Carpet auf dem Viehmarkt mit einer gut besuchten Open Air-Aufführung des Films „Der junge Karl Marx" sowie die szenische Lesung mit den Theaterschauspielern Barbara Ullmann und Klaus-Michael Nix im Stadtmuseum mit bisher 800 Zuschauern.

Am kommenden Samstag geht es mit der Uraufführung des Schauspiels „Marx‘ Bankett" von Joshua Sobol publikumsträchtig weiter. Der neue Intendant Manfred Langner führt bei der ersten Premiere der Theater-Spielzeit 2018/19 selbst Regie. Im Oktober folgt mit dem Musical „Come back Karl Marx" in der Europahalle das nächste Bühnen-Highlight.

Aufgrund einer Zwischenbilanz von aktuell 40.000 Zuschauern und der noch ausstehenden Veranstaltungen ist eine Prognose von letztlich über 50.000 Teilnehmern am Rahmenprogramm durchaus realistisch. Grund zur Freude für Rudolf Hahn, Koordinator der Begleitveranstaltungen bei der Karl-Marx-Ausstellungsgesellschaft: „Das ist eine Wahnsinnszahl. Es hat sich ausgezahlt, dass wir uns nicht auf ein Programm für Eliten beschränkt, sondern vielfältige Zugänge für die gesamte Bevölkerung ermöglicht haben." Kulturdezernent Thomas Schmitt betont: „Unser Ziel einer breiten Beteiligung der freien Kulturszene haben wir auf jeden Fall erreicht."

Positive Auswirkungen des Karl-Marx-Jahrs auf den Tourismus lassen sich auch schon ablesen. Aus stichprobenartigen Erhebungen gehe hervor, so Schmitt, dass rund 80 Prozent der Besucher der Landesausstellung nicht aus der Region Trier kommen. Die Hoteliers verzeichnen bisher einen Zuwachs der Gästezahlen um rund sechs Prozent gegenüber 2017.

Gewerkschaften und Arbeiterbildungsvereine haben verstärkt Gruppenreisen nach Trier organisiert. Zusammen mit Gästen aus dem linksintellektuellen Spektrum bilden sie
eine neue Besuchergruppe, für die Trier bisher nicht sehr attraktiv war. „Wir wollen natürlich versuchen, diesen Personenkreis zu halten", sagt Schmitt. Mit der Marx-Statue gibt es zumindest eine neue Attraktion, die in kurzer Zeit zum stets umlagerten Selfie-Motiv avanciert ist.