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24.06.2008

Prioritäten bei der Stadterneuerung

Für die Gebäude der Gneisenaukaserne ist eine Zukunft in Sicht.
Für die Gebäude der Gneisenaukaserne ist eine Zukunft in Sicht.
Der Stadtrat hat für die zukünftige Stadterneuerung neun Schwerpunktgebiete festgelegt, die wegen den absehbar nur begrenzt zur Verfügung stehenden finanziellen und personellen Ressourcen in den nächsten fünf Jahren vorrangig weiter entwickelt werden sollen. Danach werden die Mittel zunächst so eingesetzt, dass begonnene Maßnahmen abgeschlossen werden können. Dies gilt insbesondere für die Entwicklung des Petrisbergs (Abwicklung bis 2011) sowie den Abschluss der Sanierungsmaßnahme Ehrang.

Einstieg in Sanierung Trier-West

Im einstimmig verabschiedeten Stadterneuerungsprogramm sind weitere Gebiete berücksichtigt, in denen über einen längeren Zeitraum Investitionen zur Entwicklung, Reaktivierung oder Konversion vorgenommen werden müssen. Vorgesehen ist daher, die bereits 1972 als Sanierungsgebiet ausgewiesenen Bereiche Jakob- und Walramsneustraße, Tuchfabrik/Weberbach und Aul-/Matthiasstraße mit der Erweiterung Medardstraße abzu-schließen und abzurechnen. Geplant ist weiter ein zügiger Abschluss der Sanierungsmaßnahme Ehrang. Hier soll besonders der Bau der B 422 neu durch das Mühlengelände sichergestellt werden.
Das Programm Soziale Stadt Trier-Nord wird mit ergänzenden Maßnahmen zur Wohnumfeldverbesserung sowie der Unterstützung des Quartiermanagements in den Bereichen Gesundheit, Beschäftigung, Qualifizierung und Arbeit fortgeführt. Mit dem Abschluss der kostenintensiven Maßnahmen in Ehrang wird ein umfassender Einstieg in die Stadtentwicklung in Trier-West möglich. Das hier bereits begonnene Programm Soziale Stadt wird ergänzt um das Programm Sanierungsgebiet und Stadtumbau Trier-West. Ziel ist eine übergreifende Entwicklung, um die hier gebündelten städtebaulichen Probleme des „benachteiligten Stadtteils“ im Bereich der Konversion von Bahnflächen und Gewerbeflächen und die erheblichen Verkehrsprobleme bewältigen zu können.

Drei Millionen maximal pro Jahr

Um eine baurechtliche und rahmenplanerische Festsetzung für die Projekte der Konversionsflächen Feyen-Cas-telnau und Bahngelände Ehrang/ Pfalzel treffen zu können, sind erste Mittel für die notwendigen vorbereitenden Untersuchungen, Wettbewerbe und Gutachten eingeplant. Städtebaufördermittel für Ordnungs- und Erschließungsmaßnahmen sind für diese beiden Bereiche nicht berücksichtigt, da davon ausgegangen wird, dass in Feyen-Castelnau aufgrund der vorgesehenen Nutzungen eine eigenwirtschaftliche Entwicklung möglich ist. Für das Bahngelände Ehrang sollen je nach Nutzungsschwerpunkt vorrangig Fördermittel aus anderen Bereichen eingesetzt werden.

Diese Prioritätensetzung und Maßnahmenbündelung geht vor allem auf Erfahrungen der letzten Jahre und Gespräche mit Zuschussgebern zurück. Danach wird davon ausgegangen, dass das Land jährlich maximal drei Millionen Euro an Städtebaufördermitteln für Trier ausschüttet. Maßgeblich für diese Obergrenze ist auch die finanzielle Leistungsfähigkeit der Stadt hinsichtlich ihres Eigenanteils. Bei einer Förderquote von 75 bis 90 Prozent sind diese Mittel insbesondere bei der angespannten Haushaltslage der Stadt für die städtebauliche Erneuerung Triers von zentraler Bedeutung. Zudem sieht die Aufsichts- und Dienstleis-tungsdirektion als Voraussetzung für die Vergabe weiterer Mittel die Vorlage eines städtischen Gesamtkonzepts zur Stadterneuerung mit einer Zeit- und Prioritätenfolge als unabdingbar an.

Aus Sicht des Stadtplanungsamtes besteht für weitere städtebauliche Erneuerungsgebiete ebenfalls Handlungsbedarf. Allerdings ist eine Finanzierung im Rahmen der voraussichtlich zur Verfügung stehenden Mittel derzeit nicht möglich. Soweit sich für diese Projekte keine anderen Finanzierungsmöglichkeiten finden, soll bei der Fortschreibung des Planungsrahmens geprüft werden, ob sie in das Städtebauförderprogramm aufgenommen werden können.

Zu den zur Zeit nicht berücksichtigten Gebieten der Stadterneuerung gehören unter anderem das Bahnhofsumfeld, der Bereich Gerberstraße, das Moselufer, Mariahof, das Umfeld Kaiser-thermen, die General von Seidel-Kaserne und die Burgunderstraße.