Die Beschäftigung mit den Handschriften könne einen Beitrag dazu leisten, Trier auch als eine Stadt hoher Kultur für die Epoche des Mittelalters weiter bekannt zu machen, so Schmitt. Auf die europäische Dimension der an der Hofschule Karls des Großen entstandenen Werke wies auch Professor Michael Embach hin, Direktor der Stadtbibiliothek, der die Veranstaltung mit Professor Claudine Moulin und in Kooperation mit dem Trier Center for Digital Humanities und dem Trierer Zentrum für Mediävistik (TZM) organisiert hatte: „An der Hofschule war die intellektuelle Elite Europas versammelt." Karl habe damit seine Herrschaft legitmieren wollen.
Eine europäische Dimension gibt es auch heute noch: Trier hat sich um den Status des Unesco-Weltdokumentenerbes für das Ada-Evangeliar beworben. „Wir tun dies aber gemeinsam mit Partnern aus Europa, die im Besitz weiterer Handschriften der Hofschule sind". Das Trierer Ada-Evangeliar sei allerdings die bedeutendste der Handschriften. Mit Blick auf das laufende Verfahren kamen positive Signale von Professor Joachim-Felix Leonhard, Vorsitzender der deutschen Unesco-Nominierungskommission. Seine Kommission habe den Antrag akzeptiert. Embach: „Damit haben wir eine Hürde genommen auf dem Weg zum Weltdokumentenerbe." Jetzt übersetze man als nächsten Schritt die Unterlagen ins Englische.