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24.03.2015

Polizeipräsidium und Spitzmühle favorisiert

Der Neubau der Hauptfeuerwache Trier soll entweder im Bereich der Spitzmühle oder auf dem Gelände des altes Polizeipräsidiums entstehen.  Mehrheitlich hat der Rat eine parallele Untersuchung der beiden Standorte ohne „Priorisierung“ beschlossen. Erst nach Analyse der Ergebnisse werden die zuständigen Gremien den endgültigen Baubeschluss für einen der beiden Standorte fassen.

Ein klassischer Kompromiss beendete die intensiven, monatelang teilweise auch öffentlich ausgetragenen Auseinandersetzungen um den richtigen Standort für die neue Hauptfeuerwache. Die Fraktionen von  SPD und CDU einigten sich im Vorfeld der Abstimmung auf einen gemeinsam erarbeiteten Ergänzungs-/Änderungsantrag, der die parallele Untersuchung der Standorte Spitzmühle und Polizeipräsidium festschreibt. Mit breiter Mehrheit wurde diese Variante vom Rat angenommen (49 Ja-, 4 Nein- Stimmen), nachdem der Änderungsantrag der Grünen, das Gelände des alten Polizeipräsidiums zu favorisieren und parallel dazu den Standort SWT/Ostallee genauer zu untersuchen, abgelehnt wurde (8 Ja-, 25 Nein-Stimmen, 20 Enthaltungen). Die AfD hatte im Vorfeld der Abstimmung ihren Änderungsantrag auf eine generelle Verschiebung der Entscheidung zurückgezogen.

Eins zeigte die Debatte um den Standort der neuen Feuerwache deutlich: Ungeachtet der unterschiedlichen Bewertungen der in Frage kommenden Standorte bezüglich Klimaverträglichkeit oder archäologischen Fragestellungen liegt allen im Rat vertretenen Fraktionen und Gruppierungen die Sicherheit der Trierer Bevölkerung und die Schaffung von regulären Arbeitsbedingungen für die Trierer Berufsfeuerwehr am Herzen.

Deutlich wird das angesichts der sehr klaren Mehrheit für die Gesamtvorlage: 50 Ja-Stimmen bei drei Enthaltungen zeigen, dass der Trierer Stadtrat die Hängepartie um die Standortfrage schnellstmöglich beenden und Fakten schaffen will.

Archäologen am Zug

Für die Erschließung und Bebauung des Standortes Spitzmühle rechnet Feuerwehrdezernent Thomas Egger mit einer Bauzeit von etwa viereinhalb Jahren und Kosten von rund 37,4 Millionen Euro. Ob eine Realisierung aus archäologischer Sicht machbar ist, sollen Grabungen des Landesmuseums klären. Entsprechende Begutachtungen sind schon vereinbart und durch den Beschluss finanziert. Rund 90.000 Euro und eine entsprechende Vorlaufzeit von mehreren Monaten sind für die Grabungen eingeplant.

Zeitgleich wird das Gelände Polizeipräsidium auf die Eignung als Feuerwehrstandort untersucht. Erste Schätzungen gehen hier von Herstellungskosten von 38,1 Millionen Euro aus. Allerdings kämen nach diesen Planungen noch erhebliche Personalkosten dazu: Da die Grundstücksfläche beim Standort Polizeipräsidium nach der Machbarkeitsstudie mit circa 9600 Quadratmetern zu klein ist, müssten insgesamt elf Einsatzfahrzeuge und das dann notwendige zusätzliche Personal zum Standort des Brand- und Katastrophenschutzzentrums in Ehrang ausgelagert werden. Dies würde jährliche zusätzliche Personalkosten von rund 750.000 Euro, auf 50 Jahre gerechnet rund 37,5 Millionen Euro, verursachen. Insgesamt würde eine Realisierung der Hauptfeuerwache am Standort Polizeipräsidium nach derzeitigem Planungsstand zuzüglich der (zusätzlichen) Personalkosten mit rund 76,6 Millionen Euro zu Buche schlagen. Die Standorte Betriebshof Stadtwerke Ostallee und Betriebshof A.R.T. Löwenbrückenerstraße sind wie auch die wieder ins Spiel gebrachte Drei- Wachen-Strategie nach diesem Beschluss aus dem Rennen.