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09.01.2007

Opferbereitschaft wird nicht belohnt

Mit einer anrührenden Dreiecksgeschichte, die während der Schreckensherrschaft der Jakobiner bei der Französischen Revolution spielt, startet das Opernprogramm 2007 am Trierer Theater. Die Premiere des musikalischen Dramas „André Chenier“ von Umberto Giordano  beginnt am Sonntag, 14. Januar, 19.30 Uhr, Großes Haus.

Dramatische Liebe

Der junge Schriftsteller Andrea Chenier (Gor Arsenian) gerät als Sympathisant der  Revolution ins Visier des Jakobinerregimes. Warnungen schlägt er in den Wind, denn er hat sich in Maddalena (Vera Wenkert), eine in Paris untergetauchte Aristokratin verliebt. Bei einem nächtlichen Treffen gestehen sie sich ihre Liebe, werden aber enttarnt. Um ihren Geliebten vor dem Fallbeil zu retten, bietet sich Maddalena Carlo Gerard, dem Ankläger des ReTribunals an, kann aber das Todesurteil gegen Chenier nicht abwenden. Sie verschafft sich Zutritt zum Gefängnis, um  mit ihm in den Tod zu gehen.

Vor dem Hintergrund der Schreckensherrschaft Robespierres spielt diese menschliche Tragödie inmitten tiefgreifender politisch-sozialer Umwälzungen. Umberto Giordanos 1896 an der Mailänder Scala uraufgeführte Werk gehört zu den eindrucksvollsten Stücken des „Verismo“, einer italienischen Operntradition Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts, die sich vor allem auf naturalistische Dramen bezog.
 
Naturalistische Tradition

Komponist Umberto Giordano (1867- 1848) schrieb neben  „André Chenier“ weitere Verismo-Opern, darunter „Mala Vita“, in der es um die Geschichte eines Arbeiters geht, der schwört, eine Prostituierte zu retten, falls er von der Tuberkulose gerettet wird.

Bei der Trierer Aufführung von „André Chenier“, die Bisser Schinew inszeniert hat, spielt das Philharmonische Orchester der Stadt Trier unter Leitung von GMD István Dénes. Das Bühnenbild gestaltete der Architekt Francois Valentiny, der in Trier vor allem durch seinen Entwurf für den Turm Luxemburg auf dem LGS-Gelände bekannt wurde. Im Januar sind noch zwei weitere Aufführungen von „André Chenier“ geplant: am Freitag, 19., sowie am Dienstag, 30., jeweils 20 Uhr im Großen Haus.