Sprungmarken
27.05.2008

Ohnmächtige Wortgefechte

„Ulrike Maria Stuart“ ist das aktuelle dramatische Werk von Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek, das als „Stück des Jahres“ ausgezeichnet wurde und in einer Inszenierung aus Freiburg am Donnerstag, 29. Mai, 20 Uhr, Großes Haus beim Festival „Maximierung Mensch!“ gezeigt wird. Jelinek überblendet die RAF-Terroristinnen Ulrike Meinhof (Rebecca Klingenberg, 2.v.l.) und Gudrun Ensslin (Johanna Eiworth, l.) mit den Figuren eines Schiller-Dramas: Maria Stuart und Elisabeth von England. Von der Macht, die beide Frauen sich mit Gewalt angeeignet haben, bleibt im Gefängnis nichts übrig. Sie ringen darum, wenigstens die Gewalt über ihre Worte zu behalten. Ihre unbändige Wut gilt einem System, das durch eine marktideologische Sprache gestützt und verharmlost wird. Neben  beiden Hauptfiguren liefern sich  auch Ariane Andereggen in Doppelrollen als Greis/Engel, Bettina Grahs (Prinz/Prinzing) und Maria Kwiatkowsky (Prinz/Baader, v.l.) heftige Wortduelle.
Foto: Maurice Korbel