Sprungmarken
19.03.2024

Oft komplette Neuorientierung nötig

In einer Halle mit Infoständen sitzen Besucherinnen und Besucher vor einer Bühne, auf der ein Vortrag gehalten wird
Zum Start des Info-Tags begrüßt Hubert Weis, Vorsitzender des Trierer Seniorenbeirats, seine Gäste, darunter Bürgermeisterin Elvira Garbes (vorn, 4. v. r.) in der gut besuchten Europahalle.

Für viele Menschen ist der Übergang in die Rente oder spätestens die Pflegebedürftigkeit ein scharfer Einschnitt. Das zwingt sie und ihre Angehörigen zu einer kompletten Neuorientierung. Auf der anderen Seite ist die stark wachsende Zahl der Jung-Senioren oft deutlich fitter als frühere Generationen. Die Frage, wie Unterstützungsangebote bei diesen ganz verschiedenen Bedürfnissen aussehen können, spielte eine zentrale Rolle beim ersten Trierer Info-Tag „Rund ums Älterwerden.“ Das neue Konzept kam sehr gut an.

Hubert Weis, Vorsitzender des Trierer Seniorenbeirats, der die Veranstaltung  mit den Kollegen aus Trier-Saarburg sowie vom Trierer Seniorenbüro vorbereitet hatte, zieht ein positives Fazit: „Wir hatten sehr viele Besucherinnen und Besucher. Unsere Erwartungen wurden absolut übertroffen.“ Allein mit den Vorträgen habe man über 400 Menschen erreicht, schätzt Weis. Es gebe ein großes Bedürfnis, sich zu informieren und diese Informationen konzentriert an einem Ort vorzufinden, bilanziert er. Bürgermeisterin Elvira Garbes zeigte sich in ihrem Grußwort überzeugt, dass nach der Premiere weitere Info-Tage folgen werden.

Vergangenen Freitag waren bei der rund achtstündigen Veranstaltung in der Europahalle mehr als 60 Aussteller vertreten. Das Spektrum reichte von Kliniken, Sozialverbänden und -vereinen und Anbietern technischer Hilfsgeräte, über Tagespflegangebote, stationäre Einrichtungen bis hin zur Volksbank und der Sparkasse, die vor allem ihre Angebote im Online-Banking und beim Kauf oder Verkauf einer Immobilie vorstellten. 

Eine wichtige Rolle spielte mit Blick auf die Freizeitgestaltung älterer Menschen der Bildungs- und Sportsektor: Mit dabei in der Europahalle waren unter anderem die Universität, der Stadtsportverband oder das Bildungs- und Medienzentrum mit VHS und Stadtbücherei. Der Trierer Seniorenbeirat war ebenso vertreten wie das Seniorenbüro mit seinem Digitalkompass. Die große Nachfrage nach diesen Angeboten ist nur ein Beispiel, wie viele ältere Menschen vor allem nach dem Start in den Ruhestand ihre neu gewonnene Freiheit nutzen, um bestehende Interessen zu vertiefen oder neue zu entdecken. Die Veranstalter wollten mit ihrem Programm insgesamt die Botschaft vermitteln, dass das Alter neben vielen Beschwernissen auch Chancen bietet. Dr. Thomas Biundo, Leiter der Geria-
trischen Rehabilitationsklinik St. Irminen, unterstützte diesen Ansatz in seinem Grußwort ausdrücklich. 

Zweite Säule des Konzepts waren Vorträge hochkarätiger Expertinnen und Experten, unter anderem zu den Themen Demenz/Gedächtnisstörungen, städtische Onlinedienste oder experimentelle Wohnformen im Alter. Es gab für die Gäste aber auch die Gelegenheit, aktuelle Virtual Reality-Angebote auszuprobieren. 

Petra Lohse