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22.02.2022

Offener Machtkampf auf der Bühne

Szene aus der Trierer Inszenierung der Verdi-Oper "Don Carlo"
Private Konflikte und politische Machtkämpfe stehen im Mittelpunkt von Giuseppe Verdis berühmter Oper „Don Carlo“, die derzeit im Theater Trier zu sehen ist. Foto: Martin Kaufhold

Die berühmte Oper „Don Carlo" von Giuseppe Verdi ist am Freitag, 4. März, 19.30 Uhr, im Großen Haus des Theaters zu sehen. Weitere Aufführungen stehen am 13. März, 18 Uhr, und 12. April, 19.30 Uhr, auf dem Spielplan.

Der spanische Thronfolger Don Carlo ist heimlich verliebt in Elisabeth, die junge Frau seines Vaters Philipp II. Die Bemühungen seines Freundes Marquis von Posa, Carlo für den Freiheitskampf der Provinz Flandern zu interessieren, um damit über die unerfüllte Liebe hinwegzuhelfen, verbessern das angespannte Vater-Sohn-Verhältnis nicht. Diese privaten Konflikte werden in einem politischen Machtkampf zwischen König und Kirche instrumentalisiert, an dessen Ende es fast nur Verlierer gibt.

Verdi, der wohl bedeutendste italienische Opernkomponist des 19. Jahrhunderts, hatte ein Faible für Friedrich Schiller, einen der wichtigsten deutschen Dramatiker des ausgehenden 18. Jahrhunderts. Verdis Liebe zu Schiller gipfelte in seiner letzten Auseinandersetzung mit dessen Drama „Don Carlo". Als Oper in französischer Sprache 1866/67 entstanden, wurde das Werk fast 20 Jahre später von Giuseppe Verdi revidiert.

Seine vielschichtige und ebenso fesselnde wie hochsensible Komposition, die Darstellung miteinander verwobener privater und politischer Spannungen, darüber drohend schwebend die mächtige Institution der spanischen Kirche im 16. Jahrhundert – all das macht „Don Carlo" zu einem Schlüsselwerk der Operngeschichte und zeitlosem Klassiker. Tickets für die aktuelle Opernproduktion gibt es online (www.theater-trier.de) und an der Theaterkasse am Augustinerhof (theaterkasse@trier.de, 0651/718-1818).