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20.03.2012

Noch bis 90 regelmäßig zum Kegeln

OB Klaus Klaus Jensen präsentiert Lieselotte Iserloh im Beisein der Tarforster Ortsvorsteherin Anne Weines (l.) den Glückwunschbrief von Ministerpräsident Kurt Beck.
OB Klaus Klaus Jensen präsentiert Lieselotte Iserloh im Beisein der Tarforster Ortsvorsteherin Anne Weines (l.) den Glückwunschbrief von Ministerpräsident Kurt Beck.
Großes Familientreffen am Trimmelter Berg: Vier Generationen feierten den 100. Geburtstag von Lieselotte Iserloh. Die Jubilarin kann wegen einer Makuladegeneration kaum noch sehen, erfreut sich aber sonst guter Gesundheit und eines ausgezeichneten Gedächtnisses.

Oberbürgermeister Klaus Jensen staunte bei seinem Gratulationsbesuch immer wieder, an wie viele Einzelheiten über die gemeinsame Heimatstadt Duisburg sich die Jubilarin erinnert. Sie schilderte im Gespräch mit dem OB unter anderem, wie stark dort in den 20er Jahren die Belastung durch Eisenstaub war, erinnerte sich aber auch, wie ihre lebenslange Musikleidenschaft bei den ersten Opernbesuchen ihren Anfang nahm. Iserloh zog 1939 zu ihrem Mann ins sauerländische Willingen. Er war Mediziner und diese Tradition setzen ihre Tochter und ihr Sohn sowie ein Enkel fort.
 
Kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Iserlohs als Soldat eingesetzter Mann für vermisst erklärt. Die Lage der Familie verschlechterte sich noch dadurch, dass Lieselotte für die Praxis ihres Gatten gegenüber der Ärztekammer keine Ansprüche geltend machen konnte. Erst langsam besserte sich die Situation. 1956 kam Lieselotte Iserloh durch einen Verwandten der als Dozent an der Katholischen Akademie tätig war, nach Trier.

Lange Jahre lebte die Jubilarin in Mariahof und überstand vor zehn Jahren einen schweren Unfall mit einigen Knochenbrüchen. Bis dahin konnte sie regelmäßig noch ihren Hobbies wie dem Kegeln nachgehen. Einige Zeit nach dem Unfall zog Iserloh ins Haus ihrer Tochter Jutta Stute am Trimmelter Berg. Zur Familie ge-hören außerdem ein Sohn, fünf Enkel und drei Urenkel.

Bei seiner Visite zeigte sich Jensen zuversichtlich, dass er in den nächsten Jahren noch häufiger der rüstigen Jubilarin gratulieren kann. Er erinnerte mit einer Zahl an die rasante Zunahme der Hochbetagten: Vor 50 Jahren konnte der damalige Mainzer Ministerpräsident Peter Altmaier noch allen drei 100-Jährigen im Land persönlich gratulieren. Dagegen gab es allein in Trier Ende Januar 25 Bürger, die mindestens 100 Jahre alt waren.